Im öffentlichen Sektor sitzen mit 13 Prozent mehr als doppelt so viele Frauen in der Führungsetage als in der Privatwirtschaft. Zudem ist das durchschnittliche Dienstalter der Führungspersonen in der Verwaltung drei Jahre höher als im privaten Sektor.
Dies zeigt der am Dienstag veröffentlichte «schillingreport public sector». Die von der guido schilling ag und der Schweizerischen Staatsschreiberkonferenz (SKK) durchgeführte Studie gibt eine Übersicht über die Zusammensetzung und den Werdegang der obersten Führungskräfte im öffentlichen Sektor. Er schaffe damit Transparenz über das Management in öffentlichen Ämtern, schreiben die Herausgeber in ihrem Bericht.
Diese Transparenz sei wertvoll, da die Verwaltung und insbesondere die Verwaltungsspitze sowohl für die politischen Prozesse als auch für die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen eine nicht zu unterschätzende Rolle habe, schreiben die Herausgeber. Sie sind der Meinung, dass daher die Durchlässigkeit und der Transfer zwischen den beiden Sektoren erhöht werden müsse.
Acht von zehn Personen haben akademischen Abschluss
Die Erhebung zeigt, dass fast acht von zehn Personen über einen akademischen Abschluss und zwei von zehn über einen Doktortitel verfügen. Fast zwei Drittel der Führungspersonen wurden intern rekrutiert und in die Führungsstufe befördert. 99 Prozent der Befragten sind Schweizer.
Analysiert haben die Autoren die im Jahr 2015 amtierenden Führungsgremien von zwölf Kantonen aus allen Regionen der Schweiz (AG, BS, BE, JU, NE, SO, TG, TI, UR, VS, ZG, ZH). Analysiert wurden Staatsschreiberinnen und Staatsschreiber (12 Personen), Generalsekretärinnen und Generalsekretäre (70 Personen) sowie die obersten Leiterinnen und Leiter der operativen Verwaltung (431 Personen).
Die Erhebung ermögliche zum ersten Mal einen Vergleich des Managements in der Verwaltung mit jener in der Privatwirtschaft, das die guido schilling ag seit 2006 bei den jeweils 100 grössten Schweizer Unternehmen untersucht.