Verwaltungschef von Kirkuk getötet

Der Verwaltungschef der nordirakischen Ölstadt Kirkuk ist am Dienstag einem Attentat zum Opfer gefallen. Unbekannte hätten Munir al-Kafili auf dem Heimweg erschossen, sagten übereinstimmend ein Arzt und ein Polizeikommandant.

Sarg eines Freiwilligen, der gegen ISIS kämpfte (Bild: sda)

Der Verwaltungschef der nordirakischen Ölstadt Kirkuk ist am Dienstag einem Attentat zum Opfer gefallen. Unbekannte hätten Munir al-Kafili auf dem Heimweg erschossen, sagten übereinstimmend ein Arzt und ein Polizeikommandant.

Al-Kalifi war ein bekannter und hoch angesehener Funktionär und leitete den Stadtrat der Vielvölkerstadt Kirkuk. Die Stadt ist ein Zentrum der irakischen Ölindustrie und liegt in einem Gebiet, das die Kurden ihrer autonomen Region im Norden des Landes hinzufügen wollen.

Die Dschihadisten-Organisation Islamischer Staat im Irak und in der Levante (ISIS) hat bei ihrer Offensive zahlreiche Städte der Provinz Kirkuk erobert. Die Stadt Kirkuk wurde von kurdischen Sicherheitskräften unter Kontrolle gebracht, nachdem sich die irakischen Streitkräfte vor der nahenden ISIS-Offensive zurückgezogen hatten.

Mehr als tausend Todesopfer

Bei den Gefechten im Irak wurden nach Angaben der UNO im Juni schon mehr als tausend Menschen getötet. Vom 5. bis zum 22. Juni habe es mindestens 1075 Todesopfer und 658 Verletzte gegeben.

Es müsse davon ausgegangenen werden, dass diese Zahlen «ein Minimum» seien, sagte der Sprecher des UNO-Hochkommissariats für Menschenrechte, Rupert Colville, am Dienstag in Genf.

Alleine in den drei nördlichen und westlichen Provinzen Ninive, Dijala und Salaheddin seien binnen 17 Tagen 757 Menschen der Gewalt zum Opfer gefallen und 599 Menschen verletzt worden, sagte Colville. In Bagdad und im Südirak habe es mindestens 318 weitere Todesopfer gegeben.

Seit dem 9. Juni haben Kämpfer der sunnitischen Dschihadistenorganisation Islamischer Staat im Irak und in der Levante (ISIS) sowie verbündete Extremisten weite Teile im Norden und Westen des Iraks erobert und hunderttausende Menschen in die Flucht getrieben.

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