Zwei Wochen nach Bekanntgabe des Verkaufs von Orange Schweiz an die Finanzgesellschaft Apax hat der Verwaltungsrat von France Télécom den Deal abgesegnet. Das Gremium habe am Vortag den Verkaufspreis von 2 Mrd. Fr. (1,6 Mrd. Euro) gutgeheissen, sagte ein Konzernsprecher am Mittwoch auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda.
France Télécom hat ihren Schweizer Ableger im Frühling zum Verkauf gestellt, weil dieser nicht mehr zu ihrer Strategie passt. Der französische Telekomgigant konzentriert sich auf Länder, in welchen er als Telekommunikations-Vollanbieter auftreten kann und gleichzeitig die Nummer eins oder zwei im Markt ist.
Aus diesem Grund wollte France Télécom ursprünglich Sunrise, die Nummer zwei des Schweizer Markts, übernehmen und mit Orange fusionieren. Die Eidg. Wettbewerbskommission (Weko) erteilte der Fusion jedoch im vergangenen Jahr eine Absage. Mit dem Verbot wollten die Wettbewerbshüter ein Duopol der zusammengelegten Sunrise/Orange und Swisscom im Mobilfunkmarkt verhindern.
Zustimmung nötig
Der Verkauf von Orange Schweiz an Apax muss noch von den Behörden bewilligt werden. Widerstand ist dabei nicht zu erwarten, wie es aus Branchenkreisen heisst. Für den Deal müssen in der Schweiz noch die Weko und der Telekomregulator Comcom grünes Licht geben. Der Eidg. Kommunikationskommission (Comcom) sei noch nichts vorgelegt worden, sagte Comcom-Sekretär Peter Bär.
Bei der Weko ist indes ein erstes provisorisches Dossier in Form eines Meldungsentwurfs eingegangen, sagte Weko-Direktor Rafael Corazza. In der Regel folge die definitive Meldung innert weniger Tage bis Wochen.
Verkauf nach Auktion abgeschlossen
Der Verkauf von Orange Schweiz an Apax soll bis Ende Februar abgeschlossen werden, wie mit dem Thema vertraute Personen der sda sagten. Damit findet der Besitzerwechsel formell nach der Auktion statt, auf der alle Mobilfunkfrequenzen in der Schweiz vergeben werden sollen.
Die bisherigen Mobilfunkanbieter In&Phone, Orange, Sunrise und Swisscom wie auch allfällige neue Betreiber mussten bis Ende September beim Bundesamt für Kommunikation (Bakom) ihr Bewerbungsdossier einreichen.
Rund um die Auktion machen die Behörden ein rechtes Geheimnis. Um Absprachen zu verhindern, werde man erst nach Abschluss der Auktion informieren, sagte Bakom-Sprecher Roberto Rivola. Auch das genaue Datum und die Teilnehmer würden nicht vorher bekannt gegeben.
Bisher verlautete lediglich, dass die Auktion im Februar/März über die Bühne gehen solle. Branchenkreise erwarten, dass die drei grossen Anbieter Orange, Sunrise und Swisscom teilnehmen werden.