Verwaltungsratspräsident des Spitals Wallis nimmt den Hut

Nach der Affäre um den Chefchirurgen des Spitals Wallis nimmt der Präsident des Verwaltungsrates, Charles Kleiber, den Hut und tritt per sofort ab. Er prangert in seinem Abschiedsbrief ein Klima von Argwohn und Misstrauen an, in dem das Spital Wallis zu ersticken drohe.

Charles Kleiber vor zwei Jahren bei Amtsantritt in Sitten (Bild: sda)

Nach der Affäre um den Chefchirurgen des Spitals Wallis nimmt der Präsident des Verwaltungsrates, Charles Kleiber, den Hut und tritt per sofort ab. Er prangert in seinem Abschiedsbrief ein Klima von Argwohn und Misstrauen an, in dem das Spital Wallis zu ersticken drohe.

«Falls mein Abgang, nach anderen Abgängen, die Zerstörungsmaschinerie aufhalten kann, den Frieden wieder herstellt, die Unabhängigkeit des Spitals stärkt, wird das ein Sieg. Ein bitterer Sieg», schreibt Kleiber in einem offenen Brief, der am Dienstag veröffentlicht wurde.

Der Verwaltungsrat des Spitals Wallis bedauert den Abgang des Präsidenten. Vorübergehend übernimmt der bisherige Vize-Präsident des Verwaltungsrates, Hildebrand de Riedmatten, die Führung.

Nach dem Rücktritt wird eine Unterstützungsgruppe geschaffen, welche den Verwaltungsrat und die Generaldirektion in Strategie- und Führungsbelangen beraten soll, wie das Walliser Departement für Gesundheit, Soziales und Kultur (DGSK) mitteilte.

Affäre um Chefchirurgen

Das Spital Wallis war in den vergangenen Monaten wegen Vorwürfen gegen den Chefchirurgen nach mehreren Todesfällen nach Operationen erschüttert worden. Der in die Kritik geratene Chefchirurg entschied sich Ende Januar, das Spital zu verlassen.

Verwaltungsratspräsident Kleiber hatte den in die Kritik geratenen Chirurgen stets unterstützt. Nach der Affäre kam es zu weiteren Abgängen von leitenden Medizinern. Das Walliser Kantonsparlament hat eine parlamentarische Untersuchungskommission (PUK) eingesetzt.

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