Verwirrung um die Mitgliedschaft von SAP-Mitbegründer Hasso Plattner im Spenderclub „The Giving Pledge“: Gemäss Medienberichten hat Plattner die Mitgliedschaft in dem Club der Superspender um Microsoft-Gründer Bill Gates am Mittwoch dementiert.
Dies berichteten die „Potsdamer Neuesten Nachrichten“ auf ihrer Website und die „Bild“-Zeitung. Die Medienstelle des Softwareunternehmens SAP bestätigte hingegen die Mitgliedschaft und zitierte Plattner unter anderem mit den Worten, er freue sich, Mitglied der „Giving Pledge Stiftung“ zu sein.
Die 2010 gegründete Organisation „The Giving Pledge“ („Das Spendenversprechen“) hatte in der Nacht zum Mittwoch in Seattle die Mitgliedschaft von Plattner mitgeteilt.
Die „Potsdamer Neuesten Nachrichten“ zitierten Plattner hingegen mit den Worten: „Ich fühle mich von Bill Gates hintergangen und ausgenutzt.“ Gates suche offenbar ein Zugpferd für seine Spendenkampagne. In der „Bild“-Zeitung wird Plattner zitiert, Gates versuche ihn seit Jahren zum Beitritt zu der Initiative zu bewegen. „Aber ich lasse mich von Gates nicht unter Druck setzen.“
Die Initiative, der neben Gates auch US-Investor Warren Buffet angehört, steht besonders wohlhabenden Personen offen, die mindestens die Hälfte ihres Vermögens spenden wollen.
Über 5 Mrd. Euro schwer
Das US-Magazin Forbes schätzte das Vermögen Plattners, der noch rund zehn Prozent an Europas grösstem Software-Konzern hält, im vergangenen Jahr auf rund 5,4 Mrd. Euro.
Plattner rief vor Jahren die Hasso-Plattner-Stiftung für Softwaresystemtechnik ins Leben, welche die Forschung und die Ausbildung auf diesem Gebiet mit einem Institut in Potsdam vorantreibt. Er fühle sich einerseits dem Unternehmen verpflichtet, das er einst mitbegründet hatte, andererseits wolle er der Gesellschaft, die seine Ausbildung ermöglichte, etwas zurückgeben.
„Die Stiftung ist die Möglichkeit, beides zu tun“, schrieb er in dem Brief zum Beitritt bei „The Giving Pledge“. Auch für andere wohltätige Zwecke engagiert sich Plattner, etwa für die Aids-Forschung und -Aufklärung in Afrika.