Lugano-Präsidentin Vicky Mantegazza äussert sich nach der Halbfinal-Qualifikation beim Spengler Cup über ihre Pläne mit dem HC Lugano. Sie habe primär vor, den «Weg der Vernunft» fortzusetzen.
Die Klubchefin denkt dabei an den weiteren Einbau von Talenten aus der eigenen Nachwuchsbewegung, «die vom Einfluss starker Ausländer profitieren sollen». Die bald zehnjährige Leidenszeit ohne Titelgewinn löst keine grundlegenden Zweifel aus: «Ich muss mich mit der Zukunft befassen.»
Irritierender als die vielen verlorenen Playoff-Serien sei die teilweise zu einsilbige Wahrnehmung ihrer Organisation. Die 50-jährige Tochter des früheren Patrons Geo Mantegazza goutiert nicht, dass ausserhalb des Tessins die Arbeit auf Juniorenebene kaum registriert werde. «Es gibt in der NLA nicht viele Teams mit mehr eigenen Junioren in der ersten Mannschaft.»
Die Reduktion auf die wirtschaftliche Kraft der mächtigen Investoren-Familie ärgert die Präsidentin: «Ich habe es satt, immer nur auf das Klischee der verwöhnten Millionarios reduziert zu werden.» Es gebe Konkurrenten mit weitaus kostspieligerem Personal: «Ich denke da an Zürich oder Bern. Sie werden nicht dafür kritisiert, Geld auszugeben.»
Mit der Epoche des Grande Lugano ist die aktuelle Konstellation nach ihrer Auffassung nicht mehr zu vergleichen. Sie hätten das Budget reduziert, würden sich aber dennoch einige ausländische Stars leisten. Das Publikum sei weiterhin anspruchsvoll, so Mantegazza. «Sie wollen Siege sehen, sie verlangen immer auch ein gewisses Spektakel.»
Als ungemein schwierig empfand sie die Krise im Herbst. Die Entlassung von Patrick Fischer wühlt Vicky Mantegazza noch immer auf: «Die Trennung von ihm war schmerzhaft. Es war der bitterste Moment meiner bisherigen Zeit als Präsidentin.»