Der Sackmesser- und Uhrenhersteller Victorinox steigt ins Geschäft mit den smarten Uhren ein. Gegen Ende des laufenden Jahres, spätestens aber Anfang 2016, wolle das Unternehmen das Konzept für eine Smartwatch vorstellen, sagte Victorinox-Chef Carl Elsener.
Victorinox suche nach einer Möglichkeit, bei seinen Uhren die Funktionen zu erweitern, sagte Elsener in einem am Dienstag publizierten Interview mit der «Aargauer Zeitung». Gleichzeitig müsse die Smartwatch eine lange Lebensdauer haben, etwa im Vergleich zu einem Handy oder Computer.
Das «Swiss Army Knife», bleibe für Victorinox aber das Kernprodukt, sagte Elsener. Die Taschen- und Küchenmesser machten rund 55 Prozent des Umsatzes aus. «Hier haben wir eine gewisse Sättigung erreicht. Es ist daher wahrscheinlich, dass wir in Zukunft bei den anderen Bereichen stärker zulegen werden», fügte Elsener an.
Neben Messern und Uhren produziert Victorinox auch Kleider und Koffer. Diese stellt das Unternehmen im Ausland her – aus Gründen der Wirtschaftlichkeit, wie Elsener ausführte. Darum darf Victorinox das Logo mit dem weissen Kreuz auf rotem Hintergrund bei Kleidern und Koffern nicht verwenden. Es ist für mehrheitlich in der Schweiz hergestellte Produkte wie die Messer und Uhren reserviert.
Wegen der Frankenstärke gerate das Verhältnis bei den «Swiss-Made»-Produkten in Schieflage, sagte Elsener weiter. Im Euroraum habe Victorinox darum die Preise um 7 bis 10 Prozent erhöht. In der Schweiz seien die Preise gleich geblieben und bei den Uhren sogar leicht gesunken.
«Es ist unser Ziel, dass in der Schweiz die Preise immer tiefer sind als im benachbarten Ausland», erklärte Elsener. So biete man den Touristen einen Anreiz, die Produkte in der Schweiz zu kaufen. Victorinox will künftig aber auch in den Onlinehandel investieren. Seit Anfang Jahr gebe es für die USA einen Online-Laden, sagte Elsener. Im Mai folge ein Online-Geschäft für Deutschland und Ende Jahr für die Schweiz.