Video ist King an den Swiss Art Awards

Die Swiss Art Awards finden wie jedes Jahr parallel zur Art Basel in der Basler Messe statt. Eine neue Halle sorgt für etwas mehr Glanz, und einige Positionen setzen Glanzpunkte. Vieles ist neu bei den diesjährigen Swiss Art Awards. Da ist einerseits die Halle. Weil dort, wo die Halle 3 noch bis vor kurzem stand, […]

Neuer Ort: Die Swiss Art Awards finden sich dieses Jahr neben dem Plaza.

Die Swiss Art Awards finden wie jedes Jahr parallel zur Art Basel in der Basler Messe statt. Eine neue Halle sorgt für etwas mehr Glanz, und einige Positionen setzen Glanzpunkte.

Vieles ist neu bei den diesjährigen Swiss Art Awards. Da ist einerseits die Halle. Weil dort, wo die Halle 3 noch bis vor kurzem stand, nur noch Schutt und Bagger zu finden sind, dislozierten die Kunstpreise in die Halle 4 der Messe Basel. Enger ist es da, aber dafür etwas hübscher. Vermissen tut die Halle 3 keiner, doch man freut sich auch, dass man kommendes Jahr dann in neuen Räumen Platz finden wird – genügend Platz vor allem, um wieder die rund 100 Positionen zu zeigen, die man traditionellerweise zeigt.

2012 sind es nun nur rund 70 Positionen, die uns vorgestellt werden, darunter die Preisträger der Eidgenössischen Kunstpreise des Bundesamtes für Kultur (BAK), der Kiefer Hablitzel Stiftung und jene der Guggenheim-Stiftung.

Neu ist auch, dass für die Eingaben keine Altersbeschränkung mehr galt – mit 40 Jahren war früher Schluss. Nur die Kiefer Hablitzel Stiftung versteht sich noch immer als Förderer der Jungen und behält die Altersbeschränkung bei.

Eine Baslerin hat von der Neuregelung beim BAK profitieren können: Bettina Grossenbacher, geboren 1960, nahm erstmals teil und gewann gleich, mit ihrer Filmarbeit «Mikado», die das Basler Publikum bereits letzten Herbst im Kunsthaus Baselland bewundern konnte. Insgesamt sind es 10 der 27 Preisträger, die in den verschiedenen Kategorien letztes Jahr keinen Preis hätten erhalten können.

Basler Preisträger sind ein weiteres Mal dünn gesät. Wenn man beim Rundgang durch die Halle auch das Gefühl erhält, viel Basler Kunst gesehen zu haben. Da sind Werke von Cécile Hummel, von Clare Kenny, von Filip Schürmann, von Florian Graf und Vanessa Safavi. Bei den Eidgenössischen Kunstpreisen ist Bettina Grossenbacher jedoch alleinige Basler Preisträgerin, dank der Kiefer Hablitzel Stiftung kamen auch noch Dominique Koch und Fabian Chiquet zum Zuge – beide mit Videoarbeiten.

Videokünstler hatte dieses Jahr überhaupt gute Karten. Selten sah man soviele Blackboxes an den Swiss Art Awards, und noch nie so viele mit einem Auszeichnungskleber. Schlechte Chancen hatten dieses Jahr Künstler, die installativ arbeiten. Auch das Medium Zeichnung kam bei den Jurys offensichtlich nicht gut an, egal ob klein wie bei Marcel Gähler oder gross wie bei Julia Steiner. Malerische Positionen sind an einer Hand abzuzählen.

PS: Die Pressekonferenz zu den Swiss Art Awards wurde von drei Männern unterbrochen, die 220’000 Franken als vermisst meldeten. Diese seien den Offspaces und Projekträumen vom Staat geklaut worden. Geld, das für diese unabdingbar sei, um nicht als rein idealistische Projekte zu Grunde zu gehen. Die Arbeit selbstorganisierter Kunsträume solle damit thematisiert werden. Für weitere Infos verwiesen sie auf ihren Blog charta2016.blogspot.ch.

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