Videoaufnahme belastet Kapitän der „Costa Concordia“

Eine Videoaufnahme über die Zustände auf der am 13. Januar vor der toskanischen Küste verunglückten „Costa Concordia“ setzt Kapitän Francesco Schettino noch mehr unter Druck. Aus den Aufnahmen geht die Verwirrung Schettinos nach der Havarie hervor.

Das havarierte Kreuzfahrtschiff Costa Concordia (Archiv) (Bild: sda)

Eine Videoaufnahme über die Zustände auf der am 13. Januar vor der toskanischen Küste verunglückten „Costa Concordia“ setzt Kapitän Francesco Schettino noch mehr unter Druck. Aus den Aufnahmen geht die Verwirrung Schettinos nach der Havarie hervor.

Schettino hatte demnach keine Initiative ergriffen, obwohl auf dem Schiff nach dem Zusammenstoss mit einem Felsen Panik ausgebrochen war. Die Aufnahmen, die Vorfälle auf der Brücke des Schiffs nach der Havarie dokumentieren, wurde vom italienischen TV-Sender „Canale 5“ veröffentlicht.

Als ihm seine Offiziere mitteilten, dass die panischen Passagiere selbst die Schaluppen gelöst und ins Wasser gelassen hatten, reagierte Schettino nicht. Die Offiziere sprachen miteinander, während die Zustände an Bord immer chaotischer werden, Schettino wiederum fasste keinen Beschluss.

Angesichts der Passivität des Kapitäns während der kritischen Lage drängten die Offiziere Schettino, den Generalalarm auszulösen. Darauf wurde der Befehl erteilt, das Schiff zu verlassen. Noch ist unklar, wer die Videoaufnahme gemacht hat, die als Beweismaterial für die im Schiffsbruch ermittelnden Staatsanwälte von Grosseto dienen soll.

Ein Gericht in Florenz hatte am Dienstag beschlossen, dass Schettino unter Hausarrest bleiben muss. Ein Ansuchen auf Freilassung wurde abgelehnt.

Unterdessen wurde für den 3. März eine gerichtliche Anhörung in Grosseto anberaumt. Schettino und sein Vize-Kapitän Ciro Ambrosio werden sich nach derzeitigem Stand unter anderem wegen fahrlässiger Tötung und Schiffbruchs verantworten müssen.

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