Während viele Baslerinnen und Basler derzeit an irgendwelchen Stränden liegen, ein paar Daheimgebliebene noch auf den Indian Summer hoffen, rüstet sich die Stadt für den weihnächtlichen Kaufrausch.
Nein, nein und nochmals nein! Was zu früh ist, ist zu früh! Ich bin doch erst aus den Sommerferien zurückgekommen. Die Strandtücher wurden erst gewaschen und verräumt. Die offenen Schuhe stehen noch zuvorderst im Regal. Jaaa, die wollene Strickjacke wird schon mal am Morgen zur Arbeit übergezogen. Aber darunter noch Kurzarm-T-Shirt.
Und den Kaffee geniessen wir noch draussen, auf der Terrasse, vor dem Restaurant bei 15 Grad. Okay, auch ich konnte dem köstlichen Duft der Marroni nicht widerstehen und habe bereits davon gekostet, was ich sonst immer erst an der Herbstmesse tue. Und, ja genau! Die beginnt in zirka drei Wochen. Erst! Dann werden erst mal Weine degustiert, Zuckerwatte geschlemmt, Mässmögge und Beggeschmütz verzehrt, Karussell gefahren und zum ersten Mal die Winterstiefel und ebensolcher Mantel angezogen. Eventuell noch Handschuhe.
Und erst danach beginnt man sich so ganz allmählich Gedanken zu machen über die dunkelste und doch schillerndste Zeit des Jahres: Weihnachten mit all den Lichtern, Kerzen, Sternen. Aber eben alles zu seiner Zeit! Doch gestern, 8. Oktober, zweite HERBSTferienwoche, stand da plötzlich ein kunstvoll geschmückter Weihnachtsbaum an der Schifflände vor mir. Und komischerweise gestern wie auch heute begegnete mir Johann Wanner, DER Weihnachtsschmuckverkäufer schlechthin.
Und heute nun werden auch noch in einem Warenhaus am Marktplatz glänzende, bunte Kugeln ausgelegt, weisse Rentiere, rot bemützte Kläuse, grünes künstliches Tannenzeug und so weiter und so fort. Ich muss doch nicht wohl morgen schon mit Guetzle beginnen?!? Nein, das ist mir nun doch alles viel zu früh! Und wohl nicht nur mir…