Viele Menschen in der Schweiz fühlen sich laut einer Umfrage schlecht über Demenz informiert. Mit einer Kampagne wollen die Alzheimervereinigung und Pro Senectute das ändern. Denn aus Unwissen entstünden Berührungsängste, mahnen die beiden Organisationen.
Besonders Männer wissen nach eigenen Angaben zu wenig über Demenz. Nur 25 Prozent der über Vierzigjährigen fühlen sich laut einer Umfrage gut bis sehr gut informiert über diese Krankheit, bei den Frauen sind es immerhin 45 Prozent. Das geht aus einer am Montag veröffentlichten Umfrage der Schweizerischen Alzheimervereinigung und Pro Senectute hervor.
Ein Drittel der Befragten hatte laut der Umfrage noch nie Kontakt mit einem an Demenz erkrankten Menschen. 53 Prozent der Befragten könnten sich vorstellen, sich um jemanden mit Demenz zu kümmern. Für 22 Prozent kommt dies nicht infrage.
Die Schweizer Bevölkerung über vierzig kenne zwar die Warnzeichen einer Demenz und sie wisse, wohin sie sich bei Krankheitsverdacht wenden kann, teilten die Alzheimervereinigung und Pro Senectute mit. Nach wie vor bestehe aber grosse Unsicherheit und zum Teil Angst im Umgang mit der Krankheit.
Diesen Berührungsängsten wollen die Organisationen mit Videoporträts von Betroffenen entgegenwirken. Die Porträts sind Teil der nationalen Informationskampagne «Demenz kann jeden treffen».
Denn Demenz betreffe die gesamte Bevölkerung, heisst es in der Medienmitteilung. Die Anzahl der an Demenz erkrankten Menschen werde zunehmen. Auf diese Herausforderung müsse sich das Schweizer Gesundheits- und Sozialsystem, aber auch die Bevölkerung als Ganzes besser einstellen.
Die Umfrage wurde von gfs-zürich durchgeführt. Befragt wurden 1013 Personen aus allen Sprachregionen.
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