Wegen der Kälte sind in Polen, Russland und Litauen bereits mehrere Menschen gestorben. Angesichts eines erwarteten Temperaturrückgangs auf minus 20 Grad Celsius in den kommenden Tagen mahnte das Innenministerium in Warschau am Dienstag zu erhöhter Achtsamkeit.
Vor allem Obdachlose und Betrunkene könnten leicht erfrieren, hiess es. Auch die Nachbarn älterer Menschen sollten verstärkt darauf achten, ob ihre Mitbewohner sicher vom Einkaufen zurückgekehrt sind.
Seit Jahresbeginn erfroren in Polen 19 Menschen, allein 3 am vergangenen Sonntag. Insgesamt starben in diesem Winter bereits mehr als 100 Menschen. Nachdem Eis die Leitungen zum Bersten brachte, waren am Dienstag ausserdem Zehntausende Polen ohne Strom.
In Russland stieg die Zahl der Kältetoten auf etwa 190, wie die Behörden in Moskau laut der Nachrichtenagentur Interfax mitteilten. Allein in den vergangenen Tagen starben 7 Menschen an Unterkühlung.
Bei anhaltenden Minusgraden starb in Litauen eine pflegebedürftige Rentnerin in ihrer unterkühlten Wohnung. Wie die Zeitung „Lietuvos zinios“ am Dienstag berichtete, hatte die Schwester der 78-jährigen zuvor einen tödlichen Herzanfall erlitten. Erst nach mehreren Tagen entdeckten Nachbarn die beiden zurückgezogen lebenden Frauen tot in deren gemeinsamer Wohnung.
Flugbetrieb in Frankfurt normalisiert sich
In Deutschland führte das Winterwetter am Dienstag am Flughafen Frankfurt erneut zu Dutzenden Flugausfällen. Der Flugbetrieb normalisiere sich aber langsam, sagte eine Sprecherin von Deutschlands grösstem Flughafen. Die Flugzeuge müssten jedoch nach wie vor enteist werden, was ebenfalls zu Verzögerungen führe.
Die Flugausfälle hatten auch einzelne Auswirkungen auf die Schweiz, wie den Internetseiten der Flughäfen zu entnehmen war. Am Flughafen Zürich fielen bis am späten Nachmittag ein Hin- und ein Rückflug von und nach Frankfurt aus. Ebenfalls annulliert wurde ein Flug ab Frankfurt nach Genf sowie zwei Flüge in die Gegenrichtung.
Am Montag waren in Frankfurt nach Eisregen und Schneefall 543 von 1190 Flügen ausgefallen. Wenige Dutzend Passagiere, die den Transitbereich mangels Visums nicht hatten verlassen dürfen, mussten die Nacht dort auf Feldbetten verbringen. „Der Grossteil der Leute ist aber in Hotels untergebracht worden“, sagte ein Sprecher.