Viele Lehrlinge sehen Lehrabschluss als Zwischenschritt zu Höherem

Immer mehr junge Menschen in der Berufslehre geben sich nicht mehr mit dem Lehrabschluss zufrieden. Sie streben eine höhere Berufsbildung an. Dies zeigt die Publikation „Bildungsabschlüsse 2010“ des Bundesamts für Statistik auf.

Lehrlinge am Landwirtschaftlichen Zentrum Ebenrain in Sissach (Archiv) (Bild: sda)

Immer mehr junge Menschen in der Berufslehre geben sich nicht mehr mit dem Lehrabschluss zufrieden. Sie streben eine höhere Berufsbildung an. Dies zeigt die Publikation „Bildungsabschlüsse 2010“ des Bundesamts für Statistik auf.

Neun von zehn jungen Leuten in der Schweiz schliessen eine Ausbildung auf Sekundarstufe II (Matur oder Berufslehrabschluss) erfolgreich ab – im internationalen (OECD-)Durchschnitt sind es acht von zehn.

2010 zählte man in der Schweiz rund 67’400 solcher Bildungsabschlüsse. 74 Prozent davon entfielen auf die berufliche Grundbildung (Handelsmittelschulausbildungen und Anlehre eingerechnet), 20 Prozent auf die gymnasialen Maturitäten, der Rest auf andere Abschlüsse.

Lehrabschluss als Zwischenstation

So wie die meisten Gymnasiasten nach der Matur eine weitere Ausbildung an Hochschulen anstreben, so sehen auch immer mehr Lehrlinge inzwischen den Lehrabschluss nicht mehr als Endziel. Sie betrachten ihn als Zwischenstation der beruflichen Ausbildung – auf dem Weg zu einer höheren Berufsbildung.

Die höhere Berufsbildung dient in erster Linie der Kaderausbildung und der Spezialisierung. Sie gilt, wie die Universitätsausbildung, als Ausbildung auf Tertiärstufe.

Die Bildungsabschlüsse auf der Stufe „höhere Berufsbildungen“ nahmen in den letzten zehn Jahren um rund 60 Prozent zu, während die entsprechende Altersgruppe (23- bis 29-Jährige) gleichzeitig um 3 Prozent abnahm.

Rund 57 Prozent der Abschlüsse auf Tertiärstufe werden nach einem Hochschulstudium erworben und rund 43 Prozent nach einer höheren Berufsbildung: 20 Prozent erwarben Eidgenössische Fachausweise (nach einer Berufsprüfung), 11 Prozent die Höheren Fachschuldiplome, 5 Prozent Eidgenössische Diplome nach einer Höheren Fachprüfung und 7 Prozent andere höhere Berufsbildungsabschlüsse.

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