Bei neuen Kämpfen zwischen Regierungstruppen und prorussischen Separatisten in der Ostukraine sind nach ukrainischen Angaben rund 30 Soldaten verletzt worden. Unweit der Stadt Lugansk hätten Separatisten in der Nacht Mörsergranaten auf Regierungseinheiten und Grenzschützer abgefeuert.
Ihre Stellungen seien unter anderem in dem Ort Alexejewskoje beschossen worden, teilten ukrainische Behörden mit. Die prorussischen Separatisten berichteten vom Abschuss eines Kampfflugzeugs vom Typ Suchoi Su-25. Der Pilot habe sich per Schleudersitz gerettet, hiess es.
Seit der Wahl von Präsident Petro Poroschenko gehen die ukrainischen Regierungstruppen verstärkt gegen die Separatisten im Osten vor. Poroschenko hatte die Streitkräfte zuvor angewiesen, binnen einer Woche die Grenzregion wieder voll unter ihre Kontrolle zu bringen.
Sonderbeauftragte für Dialog mit Separatisten
Poroschenko setzte als Schritt in seinem angekündigten Friedensplan eine Sonderbeauftragte für die Krisenregionen Donezk und Lugansk ein. Irina Geraschtschenko solle demnach den Dialog suchen mit den Aufständischen, vor allem in der selbst ernannten «Volksrepublik Donezk», die ebenso wie die «Volksrepublik Lugansk» nach Unabhängigkeit strebt.
Die Aufständischen erklärten sich grundsätzlich zu Gesprächen bereit, verlangten aber, dass Vermittler Russlands oder internationaler Organisationen hinzugezogen würden. Direkte Gespräche mit Vertretern Kiews seien nicht mehr möglich, «weil die Regierung jeden Tag ihre Bürger in Slawjansk und anderen Städten tötet», sagte der von Kiew nicht anerkannte Donezker «Vize-Regierungschef» Andrej Purgin.
Die Ukraine und der Westen werfen Russland vor, die Separatisten mit Waffen und anderem Kriegsgerät zu versorgen. Russland weist dies zurück. Die ukrainisch-russische Grenze ist rund 2000 Kilometer lang. Rund 250 Kilometer sind unter Kontrolle der Regierungstruppen. Nach Angaben der Regierung in Kiew wurden seit dem Start der Militäroperation 125 ukrainische Soldaten getötet.