Die Jagd auf Temperaturrekorde ist für den Moment beendet. Dennoch bleibt es in den nächsten Tagen eisig kalt. Experten warnen vor dem Betreten zugefrorener Gewässer.
Wegen der aufziehenden Wolken wurde in der Nacht auf Dienstag wie erwartet kein neuer Tiefstwert auf der Schwyzer Glattalp registriert. Der Wetterdienst Meteomedia von Jörg Kachelmann mass dort um Mitternacht -44,5 Grad.
Das bedeute keinen Rekordwert, sagte Jörg Kachelmann auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. „Die Rekorde sind jetzt sowieso für ein Weilchen durch.“ Am Montagmorgen hatte Meteomedia auf der unbewohnten Glattalp -45,4 Grad gemessen – der bisherige Tiefpunkt dieses Winters.
Auch die Wetterstation in Samedan vermeldete keinen weiteren Temperaturrekord. In der Nacht auf Dienstag war es dort mit -25 Grad zehn Grad wärmer als am Montagvormittag.
Diese Woche bleibt es frisch
Dennoch: Die Temperaturen bleiben auch in den nächsten Tagen im tiefen Minusbereich. In der Höhe wird für Mittwoch und Donnerstag zwar ein Temperaturanstieg erwartet, am Freitag bringt eine Bisenströmung aber wieder kalte Luft in die Schweiz, wie MeteoNews mitteilte.
Die Temperaturen im Flachland werden mit -10 bis -12 Grad am frühen Mittwochvormittag und mit -5 bis -7 Grad am Nachmittag weiterhin eisig bleiben.
Derweil nehmen Wetterexperten die Kältewelle in Europa unaufgeregt zur Kenntnis: „Die lange Dauer der Kälte, ihr relativ spätes Eintreten und das Ausmass sind bemerkenswert, aber nicht aussergewöhnlich“, hiess es bei der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) in Genf.
Experten warnen vor Eisschicht auf Seen
Wegen der Kälteperiode hat sich auf vielen Schweizer Gewässern eine Eisschicht gebildet. Trotzdem warnen Experten vor zu grosser „Eis-Euphorie“. Die meisten Eisflächen seien noch zu schwach für eine Begehung.
So bleiben im Kanton Zürich alle Seen bis auf weiteres gesperrt, das Betreten verboten, wie die Kantonspolizei Zürich am Dienstag in ihrem Eisbulletin mitteilte.
Auch im Kanton Schwyz sollten keine gefrorenen Gewässer betreten werden. Einzige Ausnahme sei das Eisfeld auf dem Sihlsee bei Euthal, teilte die Kantonspolizei Schwyz am Dienstag mit.
Trotz der anhaltenden Kälteperiode wird es laut SF Meteo kaum für eine durchgehende Eisdecke auf den Zürichsee reichen. Dieses Ereignis gab es letztmals im Jahr 1963.
Damit der Zürichsee wirklich gefahrlos betreten werden könnte, bräuchte es eine Eisdecke von zirka zwölf Zentimetern. Die Kältewelle müsste dafür noch etwa vier Wochen auf gleichem Niveau anhalten. Dafür gibt es in den Wettermodellen gemäss SF Meteo keine Anzeichen.