Bei einem Bergunglück auf Korsika sind mindestens vier Wanderer ums Leben gekommen. Mehrere weitere Kletterer wurden verletzt, als sie auf einem Fernwanderweg nahe dem Dorf Asco in 1500 Metern Höhe nach heftigen Regenfällen von einem Erdrutsch erfasst wurden.
Der Unfall ereignete sich nach Behördenangaben am Mittwoch im Norden der Insel auf dem bekannten Fernwanderweg GR20. Zwei Wanderer wurden schwer verletzt. Am Donnerstag wurde weiter nach mehreren Vermissten gesucht. Rund 50 Rettungskräfte und fünf Helikopter waren im Einsatz.
Die Wanderer aus Frankreich und Belgien waren vom Skiort Asco zum schwierigsten Abschnitt des Fernwanderwegs gestartet, der sich längs über die höchsten Gipfel der französischen Mittelmeerinsel zieht.
Unter den Todesopfern ist eine Frau. Die Angaben über die Zahl der Verletzten gingen auseinander: In einer Erklärung von Innenminister Bernard Cazeneuve war von zwei Verletzten und mehreren Vermissten die Rede.
Schwierige Passage
Den Rettungskräften zufolge gab es noch weitere Verletzte. Eine 63-jährige Spanierin sei von einem Blitz zu Boden geschleudert worden. Die Frau habe Prellungen erlitten und stehe unter Schock.
Das Unglück ereignete sich an einer besonders schwierigen Passage des Monte Cinto, dem mit 2706 Metern höchsten Berg Korsikas. Überlebende schilderten, dass plötzlich Nebel aufgezogen sei. Es folgte ein Gewitter mit Hagel, Regen und Sturmböen.
«Der Urlaub ist vorbei. Das ist schrecklich», sagte ein junger Franzose der mit seiner Freundin auf dem Wanderweg unterwegs war. Der Chef des Nationalparks, Jean-Marie Seïté, sagte, die Schäden im Park und der Zustand der Wege, die streckenweise über Sprossen führen oder von Kabeln und Ketten gesichert werden, müssten überprüft werden. Erst dann könne der Weg wieder freigegeben werden.