Vier Favoriten für den NLB-Titel

Mit der Partie Red Ice Martigny – GCK Lions (20.00) nimmt die NLB heute Abend den Betrieb auf. Eine Prognose für die nur neun Teams umfassende Meisterschaft abzugeben, ist schwierig.

Einer von fünf NLA-Bewerbern: SCL Tigers (Bild: SI)

Mit der Partie Red Ice Martigny – GCK Lions (20.00) nimmt die NLB heute Abend den Betrieb auf. Eine Prognose für die nur neun Teams umfassende Meisterschaft abzugeben, ist schwierig.

In der vergangenen Saison war Olten in der Qualifikation die klare Nummer 1. Die Solothurner distanzierten Langnau und Langenthal um jeweils zehn Punkte. In den Playoffs bedeuteten aber nach einem 2:4 gegen La Chaux-de-Fonds die Viertelfinals Endstation. Dennoch erhält Trainer Scott Beattie eine zweite Chance, wobei er mit Ausnahme von Paul Di Pietro auf die gleichen Leistungsträger wie bisher zählen kann.

Lernt Olten aus den Fehlern, müsste es erneut ganz vorne mitmischen, zumal es mit Michael Tobler und Thomas Bäumle im Normalfall über das beste Goalie-Duo der NLB verfügt. Der Zeitpunkt für eine Rückkehr in die höchste Spielklasse wäre ideal, da die Sanierung des Stadions auf die nächste Saison hin abgeschlossen sein wird.

Die SCL Tigers besitzen bereits eine NLA-würdige Eishalle und auch das Geld wäre im Falle eines Aufstiegs vorhanden. In diesem Frühjahr scheiterten die Emmentaler trotz einiger Turbulenzen während der Saison (Entlassung von Trainer Tomas Tamfal, neue Ausländer) erst im entscheidenden siebenten Finalspiel an Visp. Die Abgänge von Philipp Rytz (Lausanne) und Raphael Kuonen (Lugano) wurden mit den NLA-erfahrenen Thomas Nüssli (Thurgau), Sven Lindemann (Zug) und Yves Müller (Kloten Flyers) kompensiert. Gelingt es den Tigers, die Torproduktion zu erhöhen und die defensive Stabilität zu bewahren, sind sie erneut ein ganz heisser Kandidat für die Ligaqualifikation.

Langenthal kann weiter auf die Toplinie mit Stefan Tschannen sowie den Kanadiern Brent Kelly und Jeff Campbell zählen. Das Trio produzierte in der vergangenen Saison in der Regular Season zusammen 177 Skorerpunkte, in den Playoffs waren es 71. Allerdings verloren die Oberaargauer mit Noël Guyaz den produktivsten und erfahrensten Verteidiger. Der 42-Jährige amtet neu als Sportchef.

Visp hatte die letzte Qualifikation nach einem schwachen Saisonstart, die in der Entlassung von Trainer Michel Zeiter mündete, bloss im 5. Rang beendet. In den Playoffs starteten die Oberwalliser dann aber durch und sicherten sich zum zweiten in den letzten vier Jahren den B-Meistertitel. In der Ligaqualifikation gegen Biel (1:4) war Visp dann aber erneut chancenlos. Nun nimmt das Team von Kim Collins einen weiteren Anlauf in Richtung NLA, muss dabei aber ohne den zurückgetretenen russischen Superstar Alex Kowalew auskommen. Dafür sicherte sich der Schweizer Meister von 1962 die Dienste von Jegor Michailow, dem Topskorer von Red Ice Martigny. Der Russe besitzt eine Schweizer Lizenz.

La Chaux-de-Fonds wird am ehesten zugetraut, die vier Favoriten herauszufordern. Die Jurassier verstärkten sich mit dem heimgekehrten Loïc Burkhalter, der 841 NLA-Partien bestritten und dabei 470 Skorerpunkte (182 Tore) erzielt hat. Auch die Verteidigung erhielt mit Florian Blatter einen Routinier; der 29-Jährige gewann mit Davos dreimal den Meistertitel. Beide trugen auch schon das Schweizer Nationaldress. Die fünf genannten Equipen haben auch als einzige ein Gesuch für die höchste Liga eingereicht.

Für die übrigen Mannschaften dürfte die Qualifikation für die Playoffs das höchste der Gefühle sein. Da die NLB nach dem Konkurs von Basel nur noch aus neun Mannschaften besteht, ist die Saison nach den drei Doppelrunden nur für ein Team vorzeitig zu Ende.

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