Bei heftigen Unwettern nahe der norditalienischen Stadt Treviso sind vier Personen ums Leben gekommen. Mindestens 20 Menschen wurden verletzt, wie italienische Medien meldeten. Auch weitere Teile Italiens wurden von schweren Unwettern heimgesucht.
Bei heftigen Unwettern nahe der norditalienischen Stadt Treviso sind vier Personen ums Leben gekommen. Mindestens 20 Menschen wurden verletzt, wie italienische Medien meldeten. Auch weitere Teile Italiens wurden von schweren Unwettern heimgesucht.
Bei den Todesopfern in Treviso handelt es sich um drei Männer und eine Frau, die vermutlich ertrunken sind. Sie stammten aus der Umgebung, die für ihre Prosecco-Produktion bekannt ist. Zwei Verletzte befinden sich in kritischem Zustand im Spital.
Kurz vor Mitternacht war am Samstag über die Gemeinde Refrontolo ein Starkregen hereingebrochen. Das heftige Gewitter überraschte rund 100 Teilnehmer eines von der Gemeinde organisierten Dorffestes unter einem grossen Zelt.
Von einem nahe gelegenen Hügel löste sich laut Rettungskräften eine Masse aus Schlamm, Wasser und Geröll. Die Lawine erfasste Festteilnehmer und riss diese bis zu einem Bach mit. Dutzende Menschen versuchten sich an Bäumen festzuhalten, um dem Sog zu entkommen. Das Zelt sowie Tische und Autos wurden von den Schlammmassen mitgerissen.
«Es war wie eine Wasserbombe. Ich habe in meinem Leben noch nie so viel Wasser auf einmal erlebt», berichtete ein Überlebender. 300 Mitglieder von Rettungsmannschaften benötigten Stunden, um die Leichen zu bergen.
Weitere Erdrutsche in der Region
In der Umgebung von Treviso kam es abgesehen davon auch zu weiteren Erdrutschen. Einige Hotels und Restaurants wurden vom Rest der Welt abgeschnitten, die Rettungsmannschaften mussten eingreifen, um die Gäste in Sicherheit zu bringen, berichteten italienische Medien.
Mehrere Personen, die sich in ihren Ferienwohnungen befanden, mussten evakuiert werden. In Cison di Valmarino bei Treviso waren mehrere Strassen wegen Erdrutschen gesperrt. Über 100 Personen wurden in Restaurants der Gegend blockiert, bevor die Strassen befreit werden konnten.
Der Präsident der Region Veneto, Luca Zaia, erklärte sich bestürzt. Er überflog mit einem Hubschrauber das von den Erdrutschen schwer belastete Gebiet. In der selben Gegend war es bereits 2012 zu schweren Erdrutschen gekommen, die zwar grosse Schäden, aber keine Todesopfer verursacht hatten. Der italienische Präsident Giorgio Napolitano kondolierte den Familienangehörigen der Todesopfer.
Unwetter auch in Sardinien, Toskana und Piemont
Schwere Unwetter wurden auch in Sardinien, in der Toskana und im Piemont gemeldet. In den lombardischen Provinzen Varese und Bergamo kam es zu Überschwemmungen.
Starke Erdrutschgefahr besteht in der Region Friaul – Julisch Venetien, warnten Wetterexperten. Im Piemont wurden Dächer von heftigen Stürmen weggerissen. Auf der Bahnlinie zwischen dem norditalienischen Piemont und Frankreich kam es zu erheblichen Verspätungen.