Bei einer Anschlagsserie im ostafrikanischen Burundi sind nach Polizeiangaben vier Menschen getötet und etwa 30 weitere verletzt worden. In Burundi sollen am 29. Juni Parlaments- und am 15. Juli Präsidentenwahlen abgehalten werden.
Der schlimmste Anschlag habe sich in der nördlichen Stadt Ngozi ereignet, wo eine Handgranate in eine Bar geworfen worden sei, teilte die Polizei am Montag mit. Dort seien vier Menschen getötet und 25 verletzt worden, zehn davon schwer. Weitere Anschläge mit Handgranaten gab es demnach in der Provinz Kirundo und dem Bezirk Muyinga.
Ein ranghoher Polizeibeamter sprach von einer «Terrorkampagne der Gegner einer dritten Amtszeit von Präsident Pierre Nkurunziza». Ziel sei es, das Land zu destabilisieren und die Wahlen zu verhindern. «Diese Leute wollen die Bevölkerung einschüchtern und sie davon abhalten, wählen zu gehen», sagte die Gouverneurin von Muyinga, Aline Manirabarusha.
Ende April hatten in dem Land Unruhen begonnen, die sich vor allem am Vorhaben Nkurunzizas entzündeten, sich nach zehn Jahren im Amt für ein weiteres Mandat wählen zu lassen – was nach Auffassung der Opposition gegen die Verfassung verstösst.
Die Menschenrechtsgruppe Aprodh hatte vergangene Woche erklärt, seit Beginn der Unruhen seien mindestens 70 Menschen getötet und 500 verletzt worden. Mehr als 100’000 Menschen flüchteten vor der Gewalt in die Nachbarländer.