Der Wechsel der Partei in der vergangenen Legislatur hat sich nur für einen der fünf übergelaufenen Grossräte gelohnt: Roland Agustoni, der von der SP zu den Grünliberalen gewechselt war, wurde wiedergewählt. Die anderen vier schafften die Wiederwahl nicht.
Für seine grünliberale Parteikollegin Christine Haller lohnte es hingegen nicht, die SP zu verlassen. Sie wurde im Bezirk Kulm nicht wiedergewählt. Auch Martin Bhend, der von der EVP zur FDP gewechselt war, flog am Wahlsonntag aus dem Parlament. Der EVP des Bezirkes Zofingen gelang es, Bhends Sitz neu zu besetzen.
Weiter traf es die beiden Grossräte der Sozial-Liberalen Bewegung (SLB). Sowohl Samuel Schmid, der die EDU verlassen hatte, wie auch Beat Leuenberger, der von der SVP kam, schafften die Wiederwahl nicht. Die SLB wurde erst während der Legislatur gegründet.
Die Zahl der Frauen im Grossen Rat stieg von 37 auf 44, was im 140 Mitglieder zählenden Grossen Rat einem Anteil von 31,4 Prozent entspricht. Das Durchschnittsalter aller Grossratsmitglieder sank im Vergleich zur Wahl 2009 von 49,71 auf 45,58 Jahre.
Bettwiler Gemeindeammann gewählt
Den Sprung ins Kantonsparlament schaffte auch Marianne Binder-Keller, die Kommunikationschefin der CVP Schweiz. Auch der Aarauer FDP-Stadtrat Lukas Pfisterer gehört neu dem Grossen Rat an. Er ist der Sohn des ehemaligen Aargauer Bundesrichters, FDP-Regierungsrats und Ständerats Thomas Pfisterer.
Weiter gelang Wolfang Schibler (SVP) den Einzug ins Aargauer Kantonsparlament. Er ist Gemeindeammann der Gemeinde Bettwil, die sich vehement gegen ein Asylzentrum gewehrt hatte.
Abgewählt wurde überraschend Ivica Petrusic, der Präsident der second@s plus Aargau. Er wurde gleich von drei neu angetretenen SP-Kandidatinnen und Kandidaten überholt.