Vierfachtorschütze Karanovic lässt Aarau absteigen

Aarau steigt zwei Jahre nach dem Comeback in der Super League wieder ab. In St. Gallen tauchte die chancenlose Equipe von Trainer Raimondo Ponte gnadenlos ab.

St. Gallens Held Goran Karanovic (Bild: SI)

Aarau steigt zwei Jahre nach dem Comeback in der Super League wieder ab. In St. Gallen tauchte die chancenlose Equipe von Trainer Raimondo Ponte gnadenlos ab.

Das einseitige Spiel prägte nur einer: Goran Karanovic, vierfacher Torschütze.

Eine Runde nach dem 2:1-Coup gegen die B-Auswahl des Meisters Basel schlug der FCA endgültig und schonungslos auf dem harten Boden der Tatsachen auf. Als Goran Karanovic in der zweiten Hälfte mit einer Triplette innerhalb von sieben Minuten ein imposantes Solo hinlegte, kollabierten die Gäste regelrecht. Die Demontage zum Abschied war nicht mehr zu verhindern, die Gegenwehr verflüchtigte sich.

Karanovic schubste die Aargauer mit vier Treffern im Alleingang aus der Liga – ausgerechnet jener St. Galler also, dessen Berater vor ein paar Tagen einen öffentlichen Vertrags-Poker entfachte. Er schönte mit seiner herausragenden Leistung eine mehrheitlich missratene Rückrunde. Die Hoffnung, im nächsten Sommer doch noch im europäische Business mitzumischen, hält für den FCSG dank dem zweiten Heimsieg in Folge an.

Für den FCA hingegen ist der Trümmerhaufen nicht mehr zu beseitigen. Die 18. Niederlage im 35. Spiel der Super-League-Saison ist nicht mehr zu korrigieren. Aarau verschwindet zum zweiten Mal seit 1981 aus dem Rampenlicht. Das finanzielle Volumen fehlte, die Qualität im Kader ebenso, taktisch leistete sich der FCA zu viele Timeouts. Spuren hinterliess der Kleinklub wenig, die beträchtliche Differenz zur Konkurrenz war auf keiner Ebene wettzumachen. Selbst das limitierte Vaduz war für das Leichtgewicht Aarau letztlich eine Nummer zu gross.

Ponte glücklos

In der sportlichen Not hatte Aarau im März Raimondo Ponte um Hilfe gebeten. Der 60-Jährige mit unzähligen Stationen im Profi-Fussball sollte kraft seiner Erfahrung in der finalen Phase eine Kursänderung bewirken. Ponte, noch nie ein geschliffener Rhetoriker, bewegte wenig, Dynamik kam unter seiner Leitung nicht auf. Seine Bilanz fällt ernüchternd aus: zwei Siege in zehn Spielen. Mit einer Weiterbeschäftigung Pontes ist nicht unbedingt zu rechnen, er strahlt nicht den Optimismus aus, der für einen Neustart wohl nötig wäre.

St. Gallen – Aarau 5:1 (1:0)

14’343 Zuschauer. – SR Klossner. – Tore: 16. Karanovic (Aleksic) 1:0. 53. Sliskovic (Andrist) 1:1. 67. Karanovic (Tafer) 2:1. 70. Karanovic (Everton) 3:1. 74. Karanovic (Janjatovic) 4:1. 90. Cavusevic 5:1.

St. Gallen: Herzog; Mutsch, Thrier, Eisenring, Facchinetti; Everton, Janjatovic; Tafer (78. Tréand), Aleksic (64. Mathys), Aratore; Karanovic (80. Cavusevic).

Aarau: Pelloni; Lüscher, Thaler, Garat, Radice; Burki, Jäckle (59. Wieser), Costanzo; Andrist (63. Feltscher), Djuric (46. Sliskovic); Dante Senger.

Bemerkungen: St. Gallen ohne Besle, Gelmi (beide gesperrt), Russo, Rodriguez (beide verletzt), Sikorski, Demiri (beide nicht im Aufgebot), Aarau ohne Jaggy (gesperrt), Mall, Nganga, Gauracs, Mudrinski (alle verletzt). Super-League-Debüt von Eisenring und Pelloni. 40. Pfostenkopfball von Thrier. 88. Lattenschuss von Radice. Verwarnungen: 37. Everton, 43. Djuric, 46. Jäckle, 51. Eisenring, 52. Garat, 74. Thaler (alle Foul).

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