Kurz vor dem Ende seiner Amtszeit hat US-Aussenminister John Kerry noch einmal Station in Vietnam gemacht. Der 73-Jährige kam am Freitag in der Hauptstadt Hanoi auch mit dem kommunistischen Ministerpräsidenten Nguyen Xuan Phuc zusammen.
Für Kerry, der selbst als US-Soldat noch im Vietnam-Krieg gekämpft hatte, ist dies der vierte Besuch in dem südostasiatischen Land. Vietnam ist heute eines der wenigen verbleibenden Länder mit einem kommunistischen Ein-Parteien-System.
Der Aufenthalt gehört zu einer grösseren Abschiedstour, zu der Kerry in diesen Tagen unterwegs ist. Neue politische Initiativen werden von ihm nicht mehr erwartet. Zu seiner letzten Auslandsreise gehören am Wochenende noch ein Besuch in Paris für die Nahost-Konferenz sowie anschliessend ein Abstecher ans Weltswirtschaftsforum (WEF) in Davos.
Der Aussenminister von der Demokratischen Partei wird mit dem Amtsantritt des neuen Präsidenten Donald Trump in der kommenden Woche sein Amt nach vier Jahren abgeben. Nachfolger wird voraussichtlich der bisherige Öl-Manager Rex Tillerson.
Kerry hatte 1969 im Vietnam-Krieg als Kommandant eines Patrouillenbootes gedient. Später entwickelte er sich zu einem entschiedenen Kriegsgegner. Bei der letzten offiziellen Reise will der Vietnam-Veteran auch das Mekong-Delta besuchen, wo er vor fast fünf Jahrzehnten im Einsatz war.