Für den einzigen Coup in den Achtelfinals des Schweizer Eishockey-Cups sorgt Visp. Der NLB-Klub besiegt den enttäuschenden NLA-Leader Davos 4:2.
Der 36-jährige Jegor Michailow, der Sohn des früheren Sbornaja-Trainers Boris, ebnete mit dem 1:0 in der 11. Minute den Weg zur Überraschung. Der Oldie mit 20-jähriger Vergangenheit im russischen Championat verwertete den Pass des ehemaligen HCD-Juniors Beat Heldstab (35). Spätestens nach dem 3:0 schunkelten die 4300 Anhänger in der ausverkauften Litterna-Halle dem respektablen Erfolg entgegen. Ein paar Minuten zu früh: Mit einer Tor-Doublette (54./57.) trug der Favorit spät auch noch etwas zur Unterhaltung bei.
Nach zuletzt eher dezenten Auftritten in der Liga steigerte sich der ZSC im ersten wichtigen Cup-Moment: Das 4:1 gegen Zug im Winterthurer «Exil» war die gelungene Reaktion auf den schweren Fehltritt gegen Fribourg vor zwei Tagen. Einen formidablen Eindruck hinterliess Mathias Seger. Der Captain führte seine Equipe dem Powerplaytor zum 1:0 (24.) und zwei Assists in die Runde der letzten acht.
Auf zweithöchster Ebene steckt der SC Langenthal derzeit nur im Mittelmass fest – das war gegen die Lakers beim 0:7-Debakel spürbar. Der Tabellenletzte der NLA, seinerseits nach nur drei Siegen in 17 Runden tief in die Problemzone abgerutscht, stellte den B-Ligisten bereits im Startdrittel vor unlösbare Probleme. Innert 100 Sekunden erzwang Weltmeister Danielsson und Rizzello die frühe Zäsur zum 2:0 (10.).
Genève-Servette kam gegen Lausanne nach zuletzt drei Niederlagen in Serie in Direktduellen zum ersten Sieg. Der Kanadier Tom Pyatt erzielte sechs Minuten vor Spielende den Siegtreffer für Servette, als er im Fallen noch Pascal Caminada bezwang, der als Stellvertreter für den verletzten Cristobal Huet im Tor der Waadtländer stand. Der Genfer Goalie Robert Mayer benötigte gerade mal zwölf Paraden für seinen Shutout. Servette bleibt damit als «Titelverteidiger» im Rennen. Die Genfer sind der letzte Cupsieger der Schweizer Eishockey-Geschichte (1972).
Ambri-Piotta, das 1962 mit dem Gewinn der Cup-Trophäe den bislang einzigen Titel auf höchster nationaler Stufe errang, tankte nach sechs NLA-Niederlagen in Folge mit dem Vorstoss in die Cup-Viertelfinals ein wenig Moral. Vier verschiedene Spieler trafen für die Leventiner zum 4:2-Sieg bei Fribourg-Gottéron.
Nationalstürmer Matthias Bieber sorgte mit einem Shorthander für die Entscheidung zu Gunsten der Kloten Flyers in Biel. Der Treffer zum 2:1 vier Minuten vor Spielende entschied die Partie.
Als zweiter NLB-Verein neben Visp ziehen die SCL Tigers in die Viertelfinals ein. Thomas Nüssli sorgte in der 64. Minute für das verdiente Siegtor der Emmentaler gegen Olten in der Verlängerung. Die Auslosung der Viertelfinal-Paarungen erfolgt heute Donnerstag.
Kurztelegramme: Genève-Servette – Lausanne 1:0 (0:0, 0:0, 1:0). – 4581 Zuschauer. – Tore: 54. Tom Pyatt 1:0.
Fribourg-Gottéron – Ambri-Piotta 2:4 (0:0, 0:2, 2:2). – 1899 Zuschauer (Saisonminusrekord). – Tore: 24. Grassi 0:1. 32. Aucoin (Hall, Giroux/Ausschluss Matewa) 0:2. 42. Brügger (Montandon) 1:2. 53. Schlagenhauf (Grassi) 1:3. 55. Kamerzin (John Fritsche) 2:3. 57. Duca (Lauper) 2:4.
Biel – Kloten Flyers 1:2 (0:1, 1:0, 0:1). – 2465 Zuschauer (Saisonminusrekord). – Tore: 9. Schelling 0:1. 27. Ruutu (Rouiller) 1:1. 56. Bieber (Ausschluss Schelling!) 1:2.
ZSC Lions – Zug 4:1 (0:0, 2:1, 2:0). – 1801 Zuschauer (in Winterthur). – Tore: 24. Seger (Wick/Ausschluss Holden) 1:0. 27. Schnyder (Künzle) 2:0. 37. Holden (Suri/Ausschluss Baltisberger) 2:1. 44. Cunti (Keller, Seger) 3:1. 60. (50:47) Schäppi (Seger/Ausschluss Blindenbacher!) 4:1 (ins leere Tor).
Langenthal – Rapperswil-Jona 0:7 (0:3, 0:3, 0:1). – 2043 Zuschauer. – Tore: 8. Danielsson 0:1. 10. Rizzello (Schmutz) 0:2. 19. Geyer (Persson) 0:3. 24. Rizzello (Ausschluss Geyer!) 0:4. 29. Neukom (Ausschlüsse Dünner, Grigioni) 0:5. 40. (39:30) Thibaudeau (Rizzello, Hächler/Ausschluss Küng) 0:6. 44. Thibaudeau (Rizzello, Sven Berger) 0:7.
SCL Tigers – Olten 3:2 (0:0, 2:0, 0:2, 1:0) n.V. – 3246 Zuschauer. – Tore: 24. Tom Gerber (Stettler) 1:0. 30. Hecquefeuille (Kim Lindemann, Claudio Moggi/Ausschluss Feser, Pargätzi) 2:0. 44. Wüst (Ganz, Feser) 2:1. 51. Leone (Feser, Wiebe/Ausschluss Zryd) 2:2. 64. (63:19) Nüssli (DiDomenico) 3:2.
Visp – Davos 4:2 (1:0, 1:0, 2:2). – 4300 Zuschauer (ausverkauft). – Tore: 11. Michailow (Heldstab) 1:0. 33. Dolana (Leu) 2:0. 51. Altorfer (Wiedmer) 3:0. 54. Paschoud 3:1. 57. Heldner 3:2. 59. Desmarais (Brunold) 4:2.