Für die Pop Art war der Dialog von Kunst und Design zentral – das Vitra Design Museum in Weil am Rhein (D) bei Basel widmet ihm nun erstmals eine umfassende Ausstellung. „Pop Art Design“ vereinigt rund 140 Werke, von Warhol über Oldenburg und Lichtenstein bis zu Charles Eames oder Achille Castiglioni.
Die Pop Art gilt als bedeutendste künstlerische Strömung seit 1945. Sie nahm den von Starkult, Warenfetisch und medialer Reproduktion durchdrungenen Alltag der Nachkriegszeit ins Visier und prägt das kulturelle Selbstverständnis unserer Gesellschaft bis heute, wie das Vitra Design Museum in einem Pressetext vom Freitag festhält.
Ein zentrales Merkmal der Pop Art war der Dialog von Kunst und Design. Die Ausstellung in Weil zeigt zunächst, wie sich im Design Gestaltungselemente der Pop Art früh herausbildeten, derweil in der Kunst Pop-Art-Vorläufer eng mit Design verbunden waren; Andy Warhol war Modeillustrator, Robert Rauschenberg Schaufensterdekorateur.
Intensive Wechselwirkungen
Ende der 1950er-Jahre entstand dann jene künstlerische Bewegung, die Anfang der 1960er-Jahre den Namen „Pop Art“ erhielt. Laut dem Museum erreichten nun die Wechselwirkungen von Kunst und Design eine bis heute beispiellose Intensität. Diesem Phänomen ist denn auch der Hauptteil der Ausstellung vorbehalten.
In einer Folge von Werkgruppen stehen sich Exponate aus Design und Kunst gegenüber, gemeinsame Motive und Strategien werden sichtbar. So arbeiteten Designer mit Zitat, Collage und Ironie, Künstler bedienten sich industrieller Herstellungsverfahren; Alltagsobjekte wurden zu Kunstmotiven, Künstler stellten in Warenhäusern aus.
Die rund 140 Exponate sind je zur Hälfte Designobjekte und Kunstwerke. Hinzu kommen Fotografien, Dokumente, Filme und Texte. Zu sehen sind etwa ein Paravent von Andy Warhol von 1958, ein „Target Painting“ von Jasper Johns von 1957, Roy Lichtensteins „Yellow Brushstroke“ von 1965 oder Allen Jones‘ Sessel „Chair“ von 1969.
Aus Europa und Übersee
Konzipiert hat die Ausstellung Mathias Schwartz-Clauss, Kurator des Vitra Design Museums. Viele Designobjekte stammen aus der hauseigenen Sammlung, viele Kunstwerke indes aus dem Louisiana Museum of Modern Art in Dänemark und dem Moderna Museet in Stockholm, die als Koproduktionspartner die Schau später übernehmen. Weitere Leihgaben kamen aus dem übrigen Europa und Übersee.
Die Ausstellung dauert vom Samstag bis zum 3. Februar 2013. Dazu gibt’s ein Rahmenprogramm, Begleitausstellungen und einen Katalog.