Vizepräsident von Zuger Kantonsrat überraschend gestorben

Martin B. Lehmann, Vizepräsident des Zuger Kantonsparlamentes, ist unerwartet verstorben. Der 48-Jährige wurde tot in Ronco sopra Ascona TI aufgefunden. Über die Todesumstände wurden Ermittlungen eingeleitet. Laut der Tessiner Polizei kann ein Verbrechen ausgeschlossen werden.

Martin B. Lehmann, Vizepräsident des Zuger Kantonsparlamentes, ist unerwartet verstorben. Der 48-Jährige wurde tot in Ronco sopra Ascona TI aufgefunden. Über die Todesumstände wurden Ermittlungen eingeleitet. Laut der Tessiner Polizei kann ein Verbrechen ausgeschlossen werden.

Lehmann sass seit 2003 für die Sozialdemokratische Partei im Kantonsrat. Im laufenden Amtsjahr war er Vizepräsident. Im kommenden Frühling wäre er als Parlamentspräsident für ein Jahr zum höchsten Zuger geworden.

Wie eine sda-Korrespondentin vor Ort berichtete, wurde aufgrund seines Nichterscheinens eine Suchaktion gestartet. Landschreiber Tobias Moser sagte zur sda, er habe Lehmann eine SMS geschrieben. es könne zwar vorkommen, dass sich ein Kantonsratsmitglied verspäte. Da Lehmann aber Vizepräsident sei, habe er versucht, ihn zu erreichen.

Auch für SP-Kantonalpräsidentin Barbara Gysel war Lehmanns Nicht-Erscheinen sehr ungewöhnlich. „Das war gar nicht seine Art“. Für die Budgetdebatte habe er ein langes Votum vorbereitet. Das Budget 2012 sei ein Traktandum gewesen, „in das er viel Herzblut investiert hat“.

Die Tessiner Polizei überbrachte schliesslich die Todesnachricht kurz vor Mittag. Baudirektor Heinz Tännler hielt gerade ein Votum zu einem Energiegeschäft. „Man hält gerade eine emotionale Rede und dann kommt so eine Nachricht. Das erschlägt einen“, sagte er später zur sda. Aufgrund der Nachricht wurde die auf den ganzen Tag angelegte Sitzung abgebrochen.

Finanzpolitiker

Lehmann engagierte sich politisch vor allem in der Finanz- und Steuerpolitik sowie in gesellschaftspolitischen Fragen. Er war Präsident der Aids-Hilfe Zug und des Zuger Polizeiverbandes. Der Bankangestellte hatte laut Gysel im Tessin, wo er aufgefunden wurde, eine Wohnung.

In einer Mitteilung lobte die SP Kanton Zug Lehmanns Engagement in der kommunalen und kantonalen Politik. Unter anderem sei er SP-Sektionspräsident in seiner Wohngemeinde Unterägeri und Geschäftsführer der Kantonalpartei gewesen.

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