Völlig neue Variante für Basler S-Bahn-Herzstück ohne Tiefbahnhof

Das künftige so genannte «Herzstück» der trinationalen Regio-S-Bahn Basel wird weitgehend neu aufgegleist. So soll der geplante Tunnel unter der Stadt samt Haltestellen anders verlaufen. Vorgesehen sind zudem der Einbezug des Fernverkehrs und der Verzicht auf einen teuren Tiefbahnhof.

Das künftige so genannte «Herzstück» der trinationalen Regio-S-Bahn Basel wird weitgehend neu aufgegleist. So soll der geplante Tunnel unter der Stadt samt Haltestellen anders verlaufen. Vorgesehen sind zudem der Einbezug des Fernverkehrs und der Verzicht auf einen teuren Tiefbahnhof.

Das Grossprojekt ist Voraussetzung für weitere Taktverdichtungen und direktere und damit schnellere Linien. Am Mittwoch haben die Baudirektoren der beiden Basel den Medien eine neue «Bestvariante» namens «HOCH Y» vorgestellt, die stark von der seit 2010 favorisierten Variante «Mitte» abweicht.

HOCH Y führt vom Bahnhof SBB aus über die bestehende Elsässerbahn, zweigt nach dem Zoo unter den Boden ab, hat einen optionalen ersten Halt bei der Schützenmatte, einen fixen zweiten beim Marktplatz und einen fixen dritten im Klybeck beim Dreirosen-Brückenkopf, bevor sie beim Badischen Bahnhof auftaucht. Ein Abzweiger vom Marktplatz via Bahnhof St. Johann zum Flughafen ist als zweite Etappe angedacht.

Ein Vorteil der Bestvariante sei der Verzicht auf Tiefbahnhöfe: Das spare viel Geld und sei in Bau wie Betrieb einfacher. So werden die Baukosten des Herzstücks auf gut 1,9 Milliarden Franken geschätzt, plus knapp 400 Millionen für den Flughafen-Ast.

Auch Fernverkehr unter der Stadt

Die gesamten Regio-S-Bahn-Pläne im Raum Basel mit allen Anpassungen summieren sich zu 4,25 Milliarden, wovon 500 Millionen ohnehin für Unterhalt und Erneuerungen anfielen. Der Bund solle 3,3 Milliarden für den Vollausbau in sein Finanzierungsprogramm «STEP AS 2030/35» aufnehmen. Die Herzstück-Pläne seien dem Bund übergeben worden.

Die nun vorgestellte neue Bestvariante erfüllt laut Communiqué «einen wesentlichen ersten Teil des Auftrags» der Parlamentsvorlagen von 2014 zum Vorprojekt. Dessen Ausarbeitung trieben die Kantone nun in enger Zusammenarbeit mit Bund, SBB und DB voran. Das Vorprojekt bringt dann auch genauere Kostenschätzungen.

Überdies ist ein Ersatz der alten engen Margarethenbrücke durch eine Art Platz mit Gleiszugängen vorgesehen. Dies soll die seit längerem überquellende Passerelle zu den Perrons im Bahnhof entlasten. Und es bietet auch eine grosszügigere Verbindung für den Langsamverkehr vom Gundeldingerquartier in die Basler Innerstadt.

War bisher auch mit der Entflechtung von Fern- und Regionalverkehr für das Herzstück argumentiert worden, so ist der Fernverkehr mit der Bestvariante mitgedacht. Ein optionaler Ast aus dem Tunnel zum Badischen Bahnhof würde erlauben, die Nord-Süd-Achse an jenem vorbei zu schleusen. Anzupassen wäre dabei der Innerstadt-Halt.

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