Volero Zürich greift nach dem Triumph in der Champions League

Mit einem Heimspiel gegen Uralotschka Jekaterinburg starten die Volleyballerinnen von Volero Zürich in ihre europäische Saison. Der Schweizer Meister strebt den Gewinn in der Champions League an.

Will in der Champions League hoch hinaus: das Team von Volero Zürich (Bild: SI)

Mit einem Heimspiel gegen Uralotschka Jekaterinburg starten die Volleyballerinnen von Volero Zürich in ihre europäische Saison. Der Schweizer Meister strebt den Gewinn in der Champions League an.

Als Topadresse gilt Volero im europäischen Frauen-Volleyball schon seit einigen Jahren. Nun nimmt Volero mit seinem umtriebigen Präsidenten Stav Jacobi den totalen Triumph ins Visier. Um im Frühling zuoberst auf dem Podest der «Königsklasse» zu stehen, hat Jacobi ein Team der Extraklasse zusammengestellt. Zumindest auf dem Papier ist Volero diese Saison besser besetzt als jemals zuvor.

Verstärkt hat sich Volero in erster Linie auf der Position des Mittelblocks. Die Amerikanerin Foluke Akinradewo, die 2014 Weltmeisterin wurde, und die Russin Jekaterina Orlowa, seit drei Wochen Europameisterin, sollen künftig die gegnerischen Angriffe am Netz stoppen. Für die nötigen Punkte im Angriff sollen wie bisher die Ukrainerin Alessja Rychljuk und die Aserbaidschanerin Natalja Mammadowa sorgen. Captain Mammadowa ist gemäss Jacobi nach ihrer Verletzungspause von 2014 «wieder vollständig zurück».

«Wir haben auf keiner Position mehr Nachholbedarf und sind überall top besetzt», sagte Jacobi. «Klar kann man jederzeit einen Rolls-Royce mit einem Bentley ersetzen. Aber ein besseres Team kann man sich kaum vorstellen.» Die Breite im Kader bietet Trainer Avital Selinger Alternativen und mach das Team unberechenbarer.

An der Ausgangslage ändert auch der kurzfristige Abgang der Passeuse Nilay Özdemir nichts. Die Türkin ist am Wochenende etwas überraschend zu Eczacibasi Istanbul zurückgekehrt. Jacobi wird einen valablen Ersatz verpflichten, «vermutlich noch diese Woche», wie er auf Anfrage sagte.

Gegen Jekaterinburg wird die Serbin Bojana Zivkovic die Rolle der Spielmacherin ohne «Back-up» übernehmen müssen. «Dieses Risiko nehmen wir in Kauf», so Jacobi. Anfang Jahr dürfte dann zudem die eigentliche Nummer-1-Passeuse Ana Antonijevic wieder zur Verfügung stehen. Die Serbin hat sich im Frühling zum zweiten Mal innert kürzester Zeit die Achillessehne gerissen.

Das Überstehen der Vorrunde darf für Volero kein Problem sein. In der Gruppe mit Jekaterinburg (Russ), Cannes (Fr) und Vizura Belgrad gilt der Zürcher Klub denn auch als Favorit. Mit allen drei Gegnern pflegt Volero mit seinem grossen Beziehungsnetz freundschaftliche Verhältnisse. Beim ersten Gegner etwa steht mit Trainerlegende Nikolai Karpol Voleros Mentor der ersten Stunde an der Seitenlinie. Uralotschka, das zwischen 1992 und 2005 14 russische Meistertitel in Folge und 8 europäische Meistercupsiege feierte, gilt als stärkster Widersacher Voleros.

Eine aus Zürcher Sicht negative Überraschung ist im ersten Heimspiel dennoch nicht ausgeschlossen. Wegen des Engagements zahlreicher Nationalspielerinnen trainiert Volero erst seit knapp drei Wochen in Vollbesetzung. Entsprechend fehlen noch gewisse Automatismen. «Jekaterinburg ist in dieser Hinsicht ein gutes Stück weiter als wir», so Jacobi. «Für uns ist entscheidend, dass wir nach sechs Runden auf Platz 1 stehen.»

Nebst dem Gruppensieger qualifiziert sich auch der Gruppenzweite für die K.o.-Phase. Die Spitzenposition hat aber den Vorteil eines einfacheren Gegners in den Achtelfinals. In den letzten beiden Kampagnen ist Volero jeweils in den Viertelfinals gescheitert, und zwar an den späteren Champions-League-Siegern Dynamo Kasan (2013) und Eczacibasi Istanbul (2014).

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