Die Volleyballerinnen von Volero Zürich bleiben zum Auftakt der Champions League nicht unerwartet chancenlos.
Auswärts gegen den Gruppenfavoriten Vakifbank Istanbul verloren die Zürcherinnen das erste Spiel in der Gruppe A 0:3 (16:25, 16:25, 16:25).
Es war eine einseitige Angelegenheit in der türkischen Hauptstadt. Die unerfahrene Mannschaft Voleros fand gegen die routinierte Spitzenmannschaft aus Istanbul, die sich selbstbewusst den zweiten Sieg in der Champions League nach 2011 zum Ziel gesetzt hat, kein Rezept. Zu ungenau und zu fehlerhaft in Annahme und Angriff agierte Volero, das sich mit einem völlig veränderten Gesicht als in der letzten Saison präsentiert. Die fehlende Erfahrung auf diesem Niveau vermochten die jungen Spielerinnen des Schweizer Meisters nicht zu kaschieren. Die Istanbulerinnen wirkten wesentlich abgeklärter und eingespielter, obwohl sie ihren ersten Ernstkampf in dieser Saison bestritten (Volero absolvierte bereits sechs Meisterschaftspartien).
Nach nur 72 Minuten und dreimal dem selben Satzresultat verwertete Istanbul, das nie an seine Grenzen gehen musste, seinen zweiten Matchball zum ungefährdeten Sieg. Volero lag jeweils nur gerade zu Beginn des zweiten (5:2) und des dritten Satzes (4:3) während kurzer Zeit in Führung. Auf den Dreipunkte-Rückstand im zweiten Satz reagierte der türkische Champions-League-Sieger von 2011 jedoch vehement. Am deutlichsten waren die Unterschiede am Block: Volero gelang nur ein erfolgreicher Punkt, während Vakifbank 15 erfolgreiche Blocks realisierte.
Nicht wie erhofft auf Touren bei Volero kam die Kubanerin Nancy Carrillo. Die designierte Teamleaderin, die wegen fehlender Papiere zwei Jahre pausieren musste, verschlug zu viele Bälle. Ihr „Ersatz“, die Amerikanerin Katie Carter, machte ihre Sache wesentlich besser. Erfreulich aus Schweizer Sicht: Der neue Volero-Trainer Dragutin Baltic (Sln) setzte auch die drei aufgebotenen Schweizer Nationalspielerinnen Kristel Marbach, Inès Granvorka und Laura Unternährer ein – und dies zumindest im Fall von Marbach und Granvorka nicht nur für einige wenige Bälle.
Heute (Mittwoch) in einer Woche trifft Volero im ersten Heimspiel auf den französischen Meister Cannes. Gegen die Französinnen rechnet sich der Schweizer Branchenleader eher Chancen aus als gegen Vakifbank – ebenso wie gegen Uralotschka Jekaterinenburg, den dritten Gegner in der Gruppe A.