Im Wallis ist am Montag eine kantonale Volksinitiative für ein «Wallis ohne Grossraubtiere» eingereicht worden. Die Initianten von CVP und CSP Oberwallis haben den Wolf, den Luchs und den Bär im Visier.
Die Volksinitiative wurde am Montag mit 9500 Unterschriften der Walliser Regierungspräsidentin Esther Waeber-Kalbermatten übergeben. Die Beglaubigung der Unterschriften steht noch aus, sie dürfte dennoch zu Stande gekommen sein – notwendig gewesen wären 6000 Unterschriften.
Mit der Initiative soll in der Kantonsverfassung verankert werden, dass «der Staat Vorschriften zum Schutz vor Grossraubtieren und zur Beschränkung des Bestandes erlässt». Insbesondere sei die Einfuhr und die Freilassung von Grossraubtieren sowie die Förderung des Grossraubtierbestandes verboten.
Mit der Initiative soll der Bestand an Grossraubtieren wie jener des Wildes reguliert werden können. Der Kanton könne selbst entscheiden, wie viele Wölfe oder Luchse in den Wäldern des Kantons für eine ausgeglichene Fauna geduldet werden.
Das widerspricht aber der Berner Konvention, die gewisse Wildtierarten wie den Wolf wegen ihrer geringen Zahl schützt. Der Kanton selber könne nicht über eine Kündigung dieser Konvention entscheiden, sagte am Montag der CVP-Nationalrat Roberto Schmidt vor den Medien in Sitten.
Er würde aber Druck auf den Bund ausüben, wie Schmidt weiter ausführte. Es ist das erste Mal, dass ein Kanton diese Frage an der Urne klärt. Die kantonale Volksinitiative kommt im Bergkanton auf die politische Agenda, nachdem im vergangenen Herbst erstmals ein Wolfsrudel im Oberwallis bestätigt wurde.