Der deutsche Autokonzern Volkswagen will als Folge des Abgasskandals die Bonuszahlungen an seine Geschäftsleitungsmitglieder kräftig senken.
«Aufsichtsrat und Vorstand sind sich einig, dass angesichts der aktuellen Lage des Unternehmens ein Zeichen auch beim Thema Vorstandsvergütung gesetzt werden muss», teilte die in Wolfsburg domizilierte Gruppe am Mittwoch mit und bestätigte somit Informationen der Nachrichtenagentur Reuters vom Vorabend.
Derzeit würden verschiedene Modelle diskutiert und abgestimmt, hiess es in der knappen Medienmitteilung weiter. Zur Höhe der geplanten Einschnitte machte VW aber keine Angaben.
Die Kürzung soll rückwirkend auch für Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch gelten, der zuvor Finanzvorstand von Volkswagen war. Die Neuregelung soll in der Aufsichtsratssitzung am Freitag kommender Woche verabschiedet werden.
Laut früheren Medienberichten peilt VW-Vorstandschef, Matthias Müller, eine 30-prozentige Kürzung der Boni für sich und seine Kollegen im Top-Management an. Details sollen aber erst bei der Bilanzvorlage am 28. April veröffentlicht werden.
Bereits im Jahr 2012 hatte der deutsche Autokonzern das Vergütungssystem seiner Teppichetage neu gestaltet. Im Ergebnis führte dies damals zu einer Deckelung der Boni für den Vorstand, nachdem diese bedingt durch den Erfolg des Konzerns in den Vorjahren stark gestiegen waren. Mit der Neufassung der Regeln wird der maximal erreichbare jährliche Bonus des Konzernchefs auf 6,75 Millionen Euro begrenzt und die Erfolgszahlungen der übrigen Vorstandsmitglieder auf jeweils 2,5 Millionen Euro.