Nach zweijährigem Unterbruch vermieten die IWB die Voltahalle wieder an die Öffentlichkeit. Als Hauptmieter will das Baudepartement die Halle für Architekturausstellungen nutzen
Der Tiefschlaf der Voltahalle im St. Johann dauerte mehr als zwei Jahre, so lange brauchten die Industriellen Werke Basel-Stadt für reifliche Überlegungen, ob sie im 6000 Kubikmeter grossen Saal ein Kompetenzzentrum für Energiefragen einrichten wollen und um die Idee schlussendlich zu verwerfen.
2011 hatte die IWB den Vertrag mit dem bisherigen Mieter gekündigt und Eigenbedarf angemeldet. Schulleiter, Vereinspräsidenten, Journalisten – alle möglichen Leute klopften seither bei der IWB an, erkundigten sich nach Nutzungsmöglichkeiten und wollten wissen, wie es nun mit dem ehemaligem Kohlelager weitergeht.
Zurück auf Null
Das Unternehmen vertröstete alle immer wieder aufs Neue und sprach von weiteren Abklärungen und baldigen Entscheiden. Nun ist der Entscheid gefallen: Wie die IWB am Montag mitteilte, will sie die Halle wieder an die Öffentlichkeit vermieten. Der Kanton wird die Halle als Hauptmieter für Architekturwettbewerbe und Ausstellungen nutzen, daneben soll sie für weitere Veranstaltungen offenstehen. Nach zweijährigem Unterbruch geht es in der Voltahalle damit wieder weiter wie zuvor, bereits vor dem Unterbruch nutzte zuletzt die Stadtentwicklung die Halle als Ausstellungsort für Entwicklungsprojekte.
Für die übrige Auslastung zählen die IWB auf das Interesse von privaten nicht-kommerzieller Institutionen. «Wir sind überzeugt, dass Veranstalter wie Bildungsinstitutionen, Vereine oder Kulturschaffende die Voltahalle dank unseres Konzeptes nun vielfältig und kostengünstig nutzen können», sagt Mediensprecher Erik Rummer. Eine aktive Vermarktung der Halle gehört nicht zum Plan der IWB.
Befristet auf fünf Jahre
Noch bis 2011 kümmerte sich Anton Marty als Mieter der Voltahalle um die Nutzung und den Betrieb. «Wenn sich niemand aktiv um die Vermarktung kümmert, ist der Absturz programmiert», sagt Marty. Diesen Versuch habe der Kanton bereits vor seiner Zeit als Mieter einmal erfolglos durchgeführt, es habe sich damals kaum jemand gemeldet.
Bei der IWB lässt man sich davon nicht beirren. Die Anfragen über die vergangene Jahre hätten gezeigt, wie gross das Interesse an der Halle sei.
Mit dem mehrjähigen Unterbruch und der nun angekündigten Zwischennutzung wird offensichtlich, dass das Unternehmen nicht so recht weiss, was es mit der überdimensionierten Halle an begehrter Lage anfangen soll. Für mindestens fünf Jahre soll die Halle wieder vermietet werden, sagt Sprecher Rummer. Was mit der Halle danach passiere, hänge massgeblich von den Raumbedürfnissen der IWB ab.