Von bosnischen Soldaten vergewaltigte Frau erhält Entschädigung

Erstmals hat ein Gericht in Bosnien einer während des Kriegs in den 90er Jahren von Soldaten vergewaltigten Frau eine Entschädigung zugesprochen. Die beiden bosnischen Soldaten wurden wegen der Tat am Mittwoch zu jeweils zehn Jahren Haft verurteilt.

Bosnische Soldaten marschieren während einer Parade (Symbolbild) (Bild: sda)

Erstmals hat ein Gericht in Bosnien einer während des Kriegs in den 90er Jahren von Soldaten vergewaltigten Frau eine Entschädigung zugesprochen. Die beiden bosnischen Soldaten wurden wegen der Tat am Mittwoch zu jeweils zehn Jahren Haft verurteilt.

Zudem müssen sie laut der Entscheidung des Gerichts in der Hauptstadt Sarajevo dem Opfer umgerechnet insgesamt 14’000 Franken Entschädigung zahlen. Die Soldaten hatten die damals minderjährige Kroatin im nördlichen Dorf Orahova vergewaltigt.

Die Gerichtsentscheidung ist die erste ihrer Art in Bosnien und insgesamt in den Staaten des früheren Jugoslawiens. Opfer von Verbrechen während des Bosnienkriegs der Jahre 1992 bis 1995 wurden zwar aufgefordert, Ansprüche geltend zu machen, nur wenige taten dies aber.

Die Schweizer Nichtregierungsorganisation Trial sprach von einem «historischen» Urteil, das für tausende Menschen wegweisend sein könne. Nach Schätzungen gab es während der Balkankriege der 90er Jahre 20’000 bis 50’000 Fälle sexueller Gewalt, die meisten davon gegen bosnische Muslime.

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