Heute wird Oscar-Preisträger Mel Gibson 60. Die besten Jahre als Schauspieler scheint er hinter sich zu haben.
Im Alter wird er nostalgisch: Anfang Dezember kehrte Gibson als Ehrengast zu einer Feier an seine Alma Mater im australischen Sydney zurück. Am National Institute of Dramatic Art hatte er 1977 seinen Abschluss gemacht. Dort lernten auch Cate Blanchett, Baz Luhrmann und Sam Worthington. Als Zwölfjähriger war Mel Gibson mit seiner Familie nach Down Under gezogen und dort aufgewachsen.
Auch die Dreharbeiten für sein fünftes Regiewerk verlegte Gibson jüngst von Hollywood nach Australien. Seit September dreht er dort mit Stars wie Andrew Garfield, Vince Vaughn und Sam Worthington das Kriegsdrama «Hacksaw Ridge».
«Mel ist brillant», schwärmte Palmer gegenüber «Daily Telegraph». «Er ist ein exzentrisches Genie, das genau weiss, was es will und was seine Vision ist.»
Antisemit und Alkoholiker
Der «Mad Max»-Star hat schon ganz anderes gehört. Als «Mad Mel» machte er immer wieder Schlagzeilen. 2006 fuhr er sturzbetrunken Auto und verfiel bei der nächtlichen Festnahme in eine rassistische Schimpftirade. 2011 brummte ihm ein Gericht eine dreijährige Bewährungsstrafe mit gemeinnütziger Arbeit und Therapie auf, damit er seine Wutausbrüche in den Griff bekomme.
Grund war ein handgreiflicher Streit mit seiner Ex-Freundin, der russischen Sängerin Oksana Grigorieva, Mutter der jetzt sechsjährigen Lucia Gibson. Aus seiner langjährigen Ehe mit der Australierin Robyn Moore hat Gibson sechs Söhne und eine Tochter.
Mächtig, reich und sexy
Gibsons Glanzzeiten vor der Kamera sind lange vorbei. Nicht einmal Action-Altmeister George Miller wollte ihn für «Mad Max: Fury Road» (2015) noch einmal anheuern. Gibson hat dem Regisseur seinen Durchbruch zu verdanken. «Mad Max» (1979) wurde zum Kult. Es folgten die anspruchsvollen Peter-Weir-Dramen «Gallipoli» und «Ein Jahr in der Hölle». 1996 erhielt Gibson für «Braveheart» Oscars für die beste Regie und den besten Film.
Mächtig reich wurde der «Lethal Weapon»-Star durch das Drama «The Passion of the Christ» (2004). Mitsamt DVDs spielte es eine Milliarde Dollar ein. Das Magazin «Forbes» stufte Gibson daraufhin 2004 als mächtigsten Künstler der Welt ein. 1985 kam dann die Krönung zum «Sexiest Man Alive» durch die Zeitschrift «People».
Gute Rollen gab es für Gibson in den letzten Jahren aber nicht mehr. Von Sylvester Stallone liess er sich 2014 in einer Nebenrolle als skrupelloser Waffenhändler in «The Expendables 3» einspannen. Im Jahr zuvor war er der Oberbösewicht in dem Action-Trash «Machete Kills».