Nathalie von Siebenthal überzeugt beim Langlauf-Weltcup in Davos mit einem starken 6. Rang über 15 km Skating. Die Berner Oberländerin erreicht ihr Karriere-Bestresultat.
Von Siebenthal lief zum siebenten Mal in einem Weltcup-Rennen in die Top-Ten. All diese Resultate stammen aus den ersten Monaten dieses Jahres. Beim legendären Anstieg zur Alpe Cermis im Rahmen der Tour de Ski war der «Bergfloh» als 7. erstmals in die Weltspitze vorgestossen, danach folgten fünf weitere Exploits, meist in der freien Technik.
Nach dem starken Auftritt im Rennen mit Intervall-Start über 3×5 km strahlte Von Siebenthal in Davos im Ziel mit der Sonne um die Wette. Der Saisonstart in Kuusamo und Lillehammer war ihr missglückt; in den Distanzrennen in der klassischen Technik hatte sie die Punkteränge jeweils deutlich verpasst. Es verwunderte deshalb nicht, dass Selbstzweifel aufkamen. Erst recht wenn man bedenkt, dass Von Siebenthal bereits im Sommer ins Grübeln gekommen war, als sie für sie zuvor unbekannte Erschöpfungszustände beklagte.
In Davos sprach Von Siebenthal deshalb von einer «unglaublichen Erleichterung». «Jetzt weiss ich, dass ich es noch kann», so die gelernte Bäuerin, deren Taktik im Rennen vorbehaltlos aufging.
Die Podestplätze lagen nicht in Von Siebenthals Reichweite. Die Norwegerinnen feierten mit Ingvild Flugstad Östberg und der Weltcup-Führenden Heidi Weng einen Doppelsieg, Rang 3 ging an die Finnin Krista Pärmäkoski, die 16 Sekunden Rückstand auf die Siegerin aber einen Vorsprung von 49 Sekunden auf die Schweizerin hatte. Ein Schweizer Podestplatz bei den Frauen in einem sogenannten Distanzrennen hätte sogar etwas Historisches an sich. Letztmals war dies 1987 der Fall gewesen.
Für Östberg war es der erste Weltcup-Sieg in einem Rennen über mehr als 10 km. Fünf ihrer nunmehr sieben Weltcup-Siege feierte sie auf Schweizer Boden.