Marit Björgen geht heute (12.45 Uhr) als Topfavoritin ins WM-Rennen über 10 km. Über jene Distanz hatte Nathalie von Siebenthal vor zwei Jahren ihren ersten grossen Auftritt bei der Elite.
Von Siebenthal und Björgen haben in Lahti etwas gemeinsam: Beide haben ihr WM-Ziel bereits vor Beginn der zweiten Wettkampfwoche erreicht. Björgen errang im Skiathlon am Samstag ihre 15. Goldmedaille, womit sie zur alleinigen Rekordweltmeisterin avancierte. Im gleichen Rennen verblüffte Von Siebenthal als Vierte, wobei sie im Zielsprint unter anderen die Teamsprint-Weltmeisterin und Weltcup-Leaderin Heidi Weng hinter sich liess. Das in Lahti angestrebte WM-Diplom hat die Berner Oberländerin am Samstagabend auf dem Marktplatz anlässlich der Medaillenfeier überreicht bekommen.
Weniger Kraftverlust
Von Siebenthal wird bei den Titelkämpfen in Finnland noch dreimal am Start stehen. Am meisten wird ihr dabei allerdings nicht im Rennen über 10 km zugetraut, da dieses im klassischen Stil ausgetragen wird. Doch auch in dieser Technik erzielte die 23-Jährige zuletzt Fortschritte. «Sie kann bei hohen Tempi besser mitgehen. Nathalie läuft im Klassisch-Stil technisch stabiler, ruhiger. Entsprechend hat sie weniger Kraftverlust», betont Langlauf-Chef Hippolyt Kempf. Eine Wiederholung des WM-Resultats von vor zwei Jahren, als sie – begünstigt von den äusseren Umständen (schlechtere Streckenverhältnisse für die Favoritinnen) – Sechste wurde, wäre gleichwohl eher überraschend.
Als zweite Schweizerin wird Nadine Fähndrich beim zweiten Distanzrennen in Lahti starten. Die Luzernerin hat bereits den Einzel- und den Teamsprint absolviert. Zuletzt überzeugte sie im Weltcup über 10 km klassisch mit Rang 20 in Otepää.
16. WM-Gold für Björgen?
Die Favoritenrolle hat einmal mehr Marit Björgen inne. Die bald 37-jährige Norwegerin gewann die WM-Hauptprobe in Otepää am vorletzten Wochenende auf eindrückliche Weise. Mit 26,5 Sekunden Rückstand am nächsten kam ihr die Schwedin Charlotte Kalla, die in Lahti im Skiathlon bereits Bronze errungen hat. Zu den ersten Herausforderinnen gehört zudem auch diesmal die Finnin Krista Pärmäkoski. Beim ihrem ersten Einsatz vor Heimpublikum leistete sie Björgen im Kampf um Gold erbitterten Widerstand und holte mit Silber die erste Medaille für die WM-Gastgeber.