Während WM-Dominatorin Marit Björgen zu einem überlegenen Sieg lief, kämpft sich Nathalie von Siebenthal im 30-km-Klassiker am Holmenkollen als Zwölfte ins Ziel.
Von Siebenthal lief in der von ihre nicht so geliebten klassischen Technik ein beherztes Rennen und hielt sich bis zur Streckenhälfte im achtköpfigen ersten Verfolgerfeld der bereits nach drei Kilometern enteilten Björgen auf. Danach büsste sie aber für den Effort und fiel wie an der WM- damals im Skating-Stil – noch aus den Top Ten.
Im Gegensatz zu einem Teil ihrer Konkurrentinnen verzichtete Von Siebenthal nach 13 km auf den Wechsel der Ski. Die Gruppe mit Weltcup-Leaderin Heidi Weng und den drei Finninnen Krista Pärmäkoski, Kerttu Niskanen und Aino-Kaisa Saarinen machte die beim Skiwechsel verlorenen Sekunden jedoch schnell wett. Bei Kilometer 17 musste die 23-jährige Berner Oberländerin dann abreissen lassen. In der Folge musste sie lange Zeit alleine laufen, auch nachdem sie den einen erlaubten Skiwechsel doch noch vorgenommen hatte.
Dennoch war Von Siebenthal bis drei Kilometer vor Schluss auf Kurs Richtung Top Ten. Dann wurde sie aber noch von drei Konkurrentinnen überholt.
Zu dem Zeitpunkt war Marit Björgen bereits seit mehr als dreieinhalb Minuten im Ziel. Die 18-fache Weltmeisterin lief allein auf weiter Flur durch die Wälder um Oslo und distanzierte die zweitplatzierte Pärmäkoski um über zwei Minuten. Die 36-jährige Norwegerin, die Ende 2015 erstmals Mutter wurde und in der letzten Saison nicht im Weltcup antrat, gewann am Holmenkollen bei ihrer 14. Teilnahme zum 6. Mal. Den Gesamt-Weltcup kann sie in diesem Winter nicht gewinnen, da sie auf die Tour de Ski verzichtete.
Dieser dürfte erstmals am Tour-de-Ski-Siegerin Heidi Weng gehen, auch wenn die Norwegerin nach der WM eine weitere Enttäuschung einstecken musste. Weng war im Schlusssprint gegen Pärmäkoski und Niskanen chancenlos. Ihr Vorsprung auf Pärmäkoski beträgt aber vor den letzten vier Wertungen nächste Woche in Québec City noch immer 300 Punkte. Von Siebenthal bleibt in der Gesamtwertung auf Platz 15.