Ein ehemaliger Schweizer Banker ist am Frankfurter Flughafen wegen des Verdachts festgenommen worden, reichen US-Bürgern bei Steuerhinterziehungen geholfen zu haben.
Die USA hätten seine Auslieferung beantragt, sagte sein Anwalt am Samstagabend in New York. Er bestätigte damit einen Bericht der Agentur Bloomberg. Der frühere Kundenberater der mittlerweile nicht mehr existierenden Privatbank Wegelin & Co war 2012 zusammen mit zwei Kollegen in New York der Beihilfe zur Steuerhinterziehung angeklagt worden. Die Schweiz liefert ihre Bürger jedoch nicht aus.
Die Frankfurter Staatsanwaltschaft bestätigte die Festnahme eines international von den USA gesuchten 50-jährigen Schweizers, nannte aber keinen Namen. Der Mann befinde sich in Festhaltehaft, über seine Auslieferung habe das Gericht noch nicht entschieden, sagte ein Sprecher.
Das US-Justizministerium macht seit Jahren Jagd auf Schweizer Banker und Institute, weil US-Bürger auf ihren Konten Milliarden am Fiskus vorbei schleusten. Die älteste Schweizer Privatbank Wegelin schloss 2013, nachdem sie sich der Beihilfe zur Steuerhinterziehung schuldig bekannt hatte und den USA 75 Millionen Dollar zahlen musste. Das Nicht-US-Geschäft wurde von Raiffeisen übernommen.