Vorbereitungs-Konferenz in New York: Ambitiöse Schweizer Vorschläge

Bei der UNO in New York laufen die Vorbereitungen für den Nachhaltigkeitsgipfel vom Juni in Rio. Vom Ziel, einen konkreten Fahrplan zur Förderung der Ökologie in der Wirtschaft zu finden, ist man aber noch weit entfernt.

Franz Perrez leitet die Schweizer Delegation in New York (Archiv) (Bild: sda)

Bei der UNO in New York laufen die Vorbereitungen für den Nachhaltigkeitsgipfel vom Juni in Rio. Vom Ziel, einen konkreten Fahrplan zur Förderung der Ökologie in der Wirtschaft zu finden, ist man aber noch weit entfernt.

Die Schweiz gehört zu den treibenden Kräften, die sich in New York für konkrete Schritte in Richtung einer grünen Wirtschaft einsetzen. Die Schweizer Vorschläge seien ambitiös, aber nicht unrealistisch, sagte der Leiter der Schweizer Delegation bei der Vorbereitungskonferenz in New York, Franz Perrez.

So schlägt die Schweiz die Schaffung eines globalen Nachhaltigkeitsrates vor, der die Kommission für nachhaltige Entwicklung ersetzen soll.

In diesem Gremium, das als Unterorgan der UNO-Vollversammlung eingerichtet würde, könnten wirtschaftliche, soziale und entwicklungspolitische Themen im Zusammenhang diskutiert werden.

Der Vorschlag sei noch umstritten, sagte Botschafter Perrez, Chef der Abteilung Internationales im Bundesamt für Umwelt (BAFU). Viele Länder teilten aber grundsätzlich die Meinung, dass es eine effiziente Institution brauche, die die Nachhaltigkeit betreue.

Schweiz für Roadmap

Weiter sollen Nachhaltigkeitsziele formuliert werden, durch die das Engagement der Staaten für nachhaltige Entwicklung überprüft werden kann. Dass solche Nachhaltigkeitsziele aber bereits in Rio beschlossen werden, ist wenig wahrscheinlich.

Die Schweiz setzt sich zudem für einen internationalen Fahrplan auf dem Weg zu einer umweltverträglichen Weltwirtschaft ein. Die Arbeit am Text, der eine solche Roadmap festlegen soll, gestaltet sich laut Perrez aber ausgesprochen schwierig. Vor allem Staaten der G-77 genannten Gruppe der Entwicklungs- und Schwellenländer seien noch nicht bereit, an konkreten Textvorschlägen zu arbeiten.

Eine Knacknuss sei im weiteren die Frage, wie die nachhaltige Entwicklung in armen Ländern finanziert werden soll, sagte Perrez der Nachrichtenagentur sda am Freitag in New York. „Es wird schwierig, aber es ist möglich, dass Rio+20 etwas bewirken kann“, so Perrez.

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