Die Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) weitet ihren Streik am Frankfurter Flughafen abermals deutlich aus. Die GdF rief am Mittwoch die rund 200 Vorfeld-Beschäftigten am grössten deutschen Flughafen auf, ihre Arbeit nun bis Freitag um 23.00 Uhr niederzulegen.
Damit erhöht die GdF den Druck auf den Flughafenbetreiber Fraport erneut: Ursprünglich sollte der Ausstand am Mittwochmorgen um 5.00 Uhr enden. Die Gewerkschaft will deutlich höhere Löhne für die Vorfeld-Mitarbeiter durchsetzen.
Reisende müssen sich nun bis zum Wochenende auf zahlreiche Flugausfälle und Verzögerungen einstellen. Am Dienstag – dem vierten Streiktag – werden voraussichtlich 187 von 1200 Verbindungen gestrichen, sagte ein Fraport-Sprecher. Am Vortag waren es 240 Flüge.
Notbetrieb läuft
Fraport hatte sich auf den Arbeitskampf bereits vor Beginn eingestellt und Personal geschult, das einen Notbetrieb aufrecht erhält. Auch bei der Lufthansa sollen weniger Flüge ausfallen als in den vergangenen Tagen.
An ihrer Heimatbasis muss Deutschlands grösste Airline am Mittwoch 160 Flüge streichen. Am Montag musste die Linie noch 200 Verbindungen annullieren. Kunden können ihre Reise kostenlose stornieren, auf einen anderen Tag verschieben oder auf die Bahn umbuchen.
Die Fronten in dem seit Monaten schwelenden Tarifstreit sind vollkommen verhärtet und eine schnelle Einigung nicht absehbar. Beide Parteien belauern sich und warten darauf, dass der andere den ersten Schritt macht.
Der Schweizer Flugverkehr wurde von dem Streik wenig berührt, wie eine Blick auf die Internetseiten der Flughäfen zeigte. In Zürich fielen mindestens vier Flüge nach Frankfurt und umgekehrt aus, in Genf wurden drei Rotationen annulliert und am EuroAirport in Basel-Mülhausen ein Hin- und Rückflug.