Vorgezogener WM-Final in St. Gallen

Nach einem fast einwöchigen, sportlich fragwürdigen Vorgeplänkel beginnt heute für die Spitzenteams an der Unihockey-WM der Frauen in St. Gallen der Kampf um die Medaillen.

Mirca Anderegg gegen Schweden (Bild: sda)

Nach einem fast einwöchigen, sportlich fragwürdigen Vorgeplänkel beginnt heute für die Spitzenteams an der Unihockey-WM der Frauen in St. Gallen der Kampf um die Medaillen.

Die Schweizerinnen treffen im Halbfinal wie erwartet auf Titelverteidiger Schweden. Die Vorrunde und die Viertelfinals waren für die Favoriten aus Schweden und der Schweiz ein Schaulaufen und nahmen den Status „Testspiele mit Trainingscharakter“ ein. Die Frage nach dem Sieger stellte sich im Prinzip nie, was die Torverhältnisse aus den vier bisherigen Partien von 87:1 (Schweden), respektive 61:3 (Schweiz) verdeutlichen.

Die Schweizerinnen, die auf den zweiten WM-Titel nach 2005 in Singapur hoffen, gehen als Aussenseiterinnen in den „vorgezogenen Final“. Noch nie konnte die Schweiz an einer WM gegen Schweden, das im Frauen-Unihockey im Gegensatz zu den Männern noch immer das Mass aller Dinge ist, gewinnen. Im Final an der letzten WM vor zwei Jahren in Västeras (Sd) verlor das Team von Trainer Felix Coray 2:6. An der letzten Heim-WM 2003 in Bern unterlagen die Schweizerinnen gar 1:8. Auf dem Weg zum bisher einzigen Titelgewinn der Schweizerinnen vor sechs Jahren begegneten sich die beiden Teams nicht.

Die Schweizerinnen sind sich ihrer Aussenseiterrolle bewusst, sind aber zuversichtlich, den Coup in der Form des Finaleinzugs landen zu können. „Wir müssen nach vorne spielen und versuchen, sie in der Defensive unter Druck zu stellen. Dort sind sie anfällig“, gab die langjährige Teamleaderin und bisherige Schweizer WM-Topskorerin Mirca Anderegg das Rezept bekannt. Die Vorfreude im Schweizer Team auf die ausverkaufte Halbfinal-Partie ist gross. „Ich freue mich schon monatelang auf dieses Spiel“, so Anderegg. „Wir werden alles daran setzten, um zu gewinnen. Unschlagbar sind die Schwedinnen auf keinen Fall.“ Den bislang einzigen Sieg gegen Schweden feierten die Schweizerinnen im Winter 2005 im Rahmen eines Länderturniers.

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