Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) prüft derzeit die Möglichkeit, die Krankenkassenprämien für die 26- bis 35-Jährigen zu senken. Hinter dieser Idee stehen einige Versicherer. Sie möchten diese Altersklasse entlasten, die mehr bezahlt als sie kostet.
Die BAG-Abteilung Versicherungsaufsicht untersucht derzeit, welche Auswirkungen eine solche Umstellung hätte, sagte BAG-Direktor Pascal Strupler in einem Interview in der Freitagsausgabe der Westschweizer Tageszeitung „Le Temps“.
Er sieht „eine gewisse Logik“ in der Vorstellung, der Einkommensverteilung und der längeren Lebenserwartung Rechnung zu tragen. Eine definitive Meinung zum Thema hat Strupler aber noch nicht. Die Ergebnisse der Untersuchung sollen noch dieses Jahr vorliegen.
Eine politisch delikate Folge dieser Idee wäre die Erhöhung der Krankenkassenprämien für ältere Menschen. Heute seien die Menschen nicht mehr allein auf die AHV angewiesen, sagte Strupler mit Hinweis auf die Pensionskassen und allenfalls angehäuftes Vermögen älterer Menschen. Durch die Entlastung junger Familien entstehe vielleicht eine neue Form der Solidarität.
Der Dachverband der Krankenversicherer, santésuisse, unterstützt diese Untersuchung. Das heutige System sehe zwei beziehungsweise drei Kategorien vor: 0 – 18 Jahre sowie ab 19 Jahre und die Möglichkeit, Versicherten zwischen 19 und 25 Jahren Rabatte zu gewähren.
Angesichts der demografischen Entwicklung, der höheren Lebenserwartung und der finanziellen Belastung junger Erwachsener mache es Sinn, die Einführung einer neuen Prämienstufe zu prüfen.