Die Direktorin eines Privatmuseums im russischen St. Petersburg, das Gemälde von Präsident Wladimir Putin und Regierungschef Dmitri Medwedew in Damenwäsche zeigte, ist in der Nacht zum Dienstag vorübergehend festgenommen worden.
Tatjana Titowa sei gegen Mitternacht in Gewahrsam genommen worden, sagte Museumsgründer Alexander Donskoj der Nachrichtenagentur AFP. Rund vier Stunden später wurde sie demnach wieder freigelassen. Über den Grund der Festnahme hätten die Behörden keine Angaben gemacht.
Das Museum musste schon in der vergangenen Woche schliessen. Vier Bilder wurden nach der Anzeige eines Ausstellungsbesuchers beschlagnahmt.
Einzelheiten nannten die Behörden zwar nicht. Der Schritt könnte aber mit dem seit dem Sommer geltenden umstrittenen Gesetz, das sogenannte Homosexuellenpropaganda vor Minderjährigen unter Strafe stellt, im Zusammenhang stehen.
Eines der beschlagnahmten Gemälde zeigt Putin im Unterkleid, wie er seinem mit Damendessous bekleideten Ministerpräsidenten die Haare frisiert. Auf einem anderen Bild ist der Autor des umstrittenen Gesetzes, der Abgeordnete Witali Milonow, mit einer Fahne in den Regenbogenfarben der Homosexuellenbewegung zu sehen.
Laut Donskoj könnte Milonow die Schliessung nach einem Besuch der Ausstellung veranlasst haben.