In der neuen Justizvollzugsanstalt (JVA) Solothurn in Deitingen ist am Donnerstagmorgen für rund vier Stunden der Strom ausgefallen. Die Sicherheit sei zu keinem Zeitpunkt gefährdet gewesen, sagte JVA-Direktor Pablo J. Loosli. Die 37 Gefangenen seien in die Zellen gebracht worden.
Es sei ein «unangenehmer Vorfall» gewesen, sagte Loosli am Freitag. Bis am Donnerstagmittag sei das Problem behoben gewesen. Loosli bestätigte eine Online-Meldung der «Solothurner Zeitung».
Grund für den Stromausfall seien Bauarbeiten gewesen. Es seien zusätzliche Anlagen ans Netz gehängt worden, was zu einer Überlastung des Stromnetzes geführt habe. Die Sicherungen hätten zu einer Abschaltung der Stromversorgung geführt.
Unklar ist gemäss Loosli, weshalb die Notstromaggregate nicht automatisch ansprangen. Die Techniker würden derzeit an einer Lösung arbeiten.
Die Sicherheit sei zu keiner Zeit gefährdet gewesen, hielt der JVA-Direktor fest. Die 37 Gefangenen seien nach dem Stromausfall von den Arbeitsplätzen in ihre Einzelzellen geführt worden. Die Türen hätten manuell mit Schlüsseln abgeschlossen werden können.
«Das Sicherheitsdispositiv hat bestens funktioniert», hielt Loosli fest. Das Haupttor sei manuell geöffnet worden, um das Mittagessen in die JVA bringen zu können.
Neubau für 57 Millionen Franken
Die multifunktionale Justizvollzugsanstalt, die direkt an der Autobahn A1 in Flumenthal/Deitingen SO liegt, wurde am 1. Juli in Betrieb genommen. Die Belegung der Zellen erfolgt etappenweise bis im kommenden Jahr.
Die JVA Solothurn bietet 96 Haftplätze für erwachsene Männer. 60 Plätze stehen für den geschlossenen Massnahmenvollzug zur Verfügung und 36 Plätze für den geschlossen Strafvollzug.
Die Kosten für die neue JVA belaufen sich auf rund 57 Millionen Franken. Der Kanton Solothurn bezahlt die Hälfte. Der Bund übernimmt 35 Prozent und das Strafvollzugskonkordat der Nordwest- und Innerschweiz die restlichen 15 Prozent.