Waadtländer Kantonsparlament bleibt mehrheitlich bürgerlich

Der Waadtländer Grosse Rat bleibt in bürgerlicher Hand. Mit der Regierung haben die Stimmberechtigten am Sonntag auch ein neues Kantonsparlament gewählt.

Pierre-Yves Maillard holte die meisten Stimmen (Bild: sda)

Der Waadtländer Grosse Rat bleibt in bürgerlicher Hand. Mit der Regierung haben die Stimmberechtigten am Sonntag auch ein neues Kantonsparlament gewählt.

Die bürgerlichen Parteien verzeichnen gleich viele Sitze wie bei den letzten Kantonswahlen vor fünf Jahren. Sie stellen somit 74 der 150 Abgeordneten.

Hingegen musste die Linke einen Verlust von drei Sitzen hinnehmen. Neu kommt sie auf 64 statt 67 Sitzen. Zu dem Gewinnerinnen hingegen gehören die Mitteparteien. Sie erhielten drei zusätzliche Mandate und kommen neu auf 12 Sitze.

Zweiter Wahlgang

Der Waadtländer SP-Gesundheitsdirektor Pierre-Yves Maillard sowie die drei bisherigen bürgerlichen Regierungsräte Pascal Broulis, Philippe Leuba und Jacqueline de Quattro sind in ihrem Amt bestätigt worden. Die anderen Kandidaten müssen in die zweite Runde. Die Stimmbeteiligung betrug 41,79 Prozent.

Sozial- und Gesundheitsdirektor Pierre-Yves Maillard (SP) wurde als einziger aus dem links-grünen Lager im Amt bestätigt – mit dem besten Resultat: Er erzielte 97’357 Stimmen (59,39 Prozent), bei einem absoluten Mehr von 81’961 Stimmen.

Seine Parteikollegin, Bildungs- und Kulturdirektorin Anne-Catherine Lyon, schaffte ihre Wiederwahl hingegen nicht. Sie erreichte lediglich 44,33 Prozent der Stimmen (72’660) und landete auf Rang sechs.

Damit muss Lyon wie Innendirektorin Béatrice Métraux (Grüne) in den zweiten Wahlgang. Métraux schnitt mit 44,74 Prozent (73’341) jedoch einen Platz besser ab als Lyon.

Die Morger SP-Stadtpräsidentin Nuria Gorrite folgt mit 44,12 Prozent der Stimmen (72’326) auf Platz sieben und muss ebenfalls in die zweite Runde. SP und Grüne waren für die Regierungsratswahlen gemeinsam angetreten.

Als bester bürgerlicher Kandidat schnitt FDP-Finanzdirektor Pascal Broulis auf dem zweiten Rang ab. Er erhielt 94’216 Stimmen (57,48 Prozent). Mit 54,46 Prozent erreichte FDP-Sicherheits- und Umweltdirektorin Jacqueline de Quattro Platz drei (89’268). LDP-Wirtschaftsdirektor Philippe Leuba folgt mit knapp 50 Stimmen weniger auf de Quattro. Er erreichte 54,43 Prozent (89’220).

Claude-Alain Voiblet, Generalsekretär der SVP Waadt und Romandie-Koordinator der SVP Schweiz, der zusammen mit den drei bürgerlichen Kandidaten angetreten war, landete mit 38,11 Prozent (62’475) auf Rang acht und muss sich damit als einziger aus dem bürgerlichen Lager erneut dem Stimmvolk stellen.

Insgesamt waren bei den Waadtländer Kantonswahlen 21 Kandidatinnen und Kandidaten angetreten.

Am 1. April findet der zweite Wahlgang statt, um die siebenköpfige Waadtländer Regierung zu komplettieren.

Nächster Artikel