Die Eringerkuh «Frégate» hat ihren Titel als Königin der Königinnen verteidigt. Die Waadtländerin hat sich bei den traditionellen Walliser Kuhkämpfen in Aproz VS souverän durchgesetzt.
Die Eringerkuh «Frégate» hat ihren Titel als Königin der Königinnen verteidigt. Die Waadtländerin hat sich bei den traditionellen Walliser Kuhkämpfen in Aproz VS souverän durchgesetzt.
Über 12’000 Zuschauer verfolgten das tierische Spektakel. «Frégate» stand vor den Titelkämpfen bei den Buchmachern nicht hoch im Kurs. Nach ihrem Titelgewinn im vergangenen Jahr musste die Kuh hospitalisiert werden. Sie leidet unter Arthrose. Der Besitzer glaubte nach den Vorkämpfen am Vormittag nicht an einen Sieg seines Tiers, wie er nach dem Finale sagte.
«Frégate», die 641 Kilos auf die Waage bringt, stiess am Sonntag als Siegerin der Kategorie 2 im Finale auf «Caquette». Die 804 Kilo schwere Kuh hatte zuvor die Kategorie 1 gewonnen. Dies ist besonders bemerkenswert, da die Kuh seit einem Unfall vor zwei Jahren auf einem Auge blind ist.
Neben den jeweils souveränen Auftritten der beiden Finalgegner gab es in Aproz verschiedene weitere Höhepunkte zu bestaunen. In der dritten Kategorie stiess eine Kuh ihre bereits auf dem Boden liegende Gegnerin mit den Hörnern zehn Meter durch den Ring. Doch diese stand daraufhin wieder auf und kämpfte weiter.
In der ersten Kategorie dauerte ein Duell ganze dreissig Minuten und endete ohne Gewinnerin, beide Königinnen waren ausgelaugt. Eine Kuh lehnte zudem einem Kampf gegen die schwergewichtige «Caquette» ab.
Das nationale Finale der Walliser Kuhkämpfe dauerte zwei Tage. Über 400 Kühe kämpften um die Krone. Nicht weniger als fünf Fernsehstationen übertrugen die diesjährigen Kämpfe, die bei idealem Wetter ausgetragen wurden, live. Die Ausstrahlung des Finales beschränkte sich auch nicht etwa auf die Landesgrenzen, sondern wurde vom französischen Sender «TV5 Monde» in einem weltweit abrufbaren Internetstream verbreitet.
Die Eringer-Kühe sind für ihre Kampfeslust bekannt und regeln mit Kämpfen normalerweise die Rangordnung innerhalb der Herde. Seit 1922 werden im Wallis Kuhkämpfe organisiert. Seit einigen Jahren gibt es auch in anderen Kantonen, im Aostatal in Italien sowie in Savoyen in Frankreich solche Kämpfe.