Waadtländer Parlament spricht sich gegen Gruyère aus den USA aus

Die Absicht des Milchverarbeiters Emmi, verstärkt Gruyère-Käse in den Vereinigten Staaten zu produzieren, ist dem Waadtländer Kantonsparlament sauer aufgestossen: Einstimmig stimmte es am Dienstag einer Resolution der SVP zu, die verlangt, sich gegen Emmis Pläne zu wehren.

Gruyère-Käse erhält Unterstützung aus dem Waadtland (Bild: sda)

Die Absicht des Milchverarbeiters Emmi, verstärkt Gruyère-Käse in den Vereinigten Staaten zu produzieren, ist dem Waadtländer Kantonsparlament sauer aufgestossen: Einstimmig stimmte es am Dienstag einer Resolution der SVP zu, die verlangt, sich gegen Emmis Pläne zu wehren.

Auch der liberale Waadtländer Wirtschaftsdirektor Philippe Leuba kritisierte Emmi für seine Absicht. Diese laufe den Bemühungen der Ursprungsbezeichnung „Appellation d’Origine Contrôlée“ zuwider, sagte Leuba im Parlament. Der Schutz von einheimischen Produkten sei sehr wichtig für die Landwirtschaft.

Leuba versprach im Parlament, Kontakt mit seinen Amtskollegen aus den anderen, vom Emmi-Entscheid betroffenen Kantonen aufzunehmen. Schon am 25. April hatte die Freiburger Kantonsregierung ihre Besorgnis über die Emmi-Pläne zum Ausdruck gebracht.

Schweizer Gruyère mit der Bezeichnung „Appellation d’Origine Contrôlée“ (AOC) wird aktuell in rund 175 Käsereien in den Kantonen Freiburg, Waadt, Neuenburg, Jura und Bern produziert.

Anfang April war bekannt geworden, dass Emmi in den USA die Produktion von Gruyère-Käse erweitern will und dass dazu für 40 Millionen Franken eine neue Käserei gebaut werden soll. Seit 2009 produziert der Milchverarbeiter in den USA unter dem Namen Grand Cru Gruyère drei Käsesorten. Diese werden zwar als Gruyère verkauft, basieren jedoch auf billigerer, pasteurisierter Milch aus den USA.

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