Wacker Thun ist erstmals Schweizer Meister im Handball. Die Berner Oberländer gewinnen das fünfte und entscheidende Spiel im Playoff-Final gegen die Kadetten Schaffhausen 35:27.
Spannung kam in der «Finalissima» in der Thuner Lachenhalle kaum auf. Bereits zur Pause lag der Qualifikations- und Cupsieger mit sieben Treffern in Führung (21:14), nachdem die Gäste die Partie bis zur 19. Minute noch ausgeglichen gestalten konnten. Eine Tempoverschärfung mit fünf Toren innerhalb von vier Minuten reichten Wacker, um den Titelverteidiger, der sechs der letzten acht Meisterschaften für sich entschieden hatte, bereits früh entscheidend zu distanzieren.
Das Heimteam spielte von Beginn an stark auf und zeigte sich insbesondere im Abschluss enorm effizient. 21 der 27 Angriffe vor der Pause schlossen die Berner erfolgreich ab und in der Defensive ragte einmal mehr Torhüter Marc Winkler heraus, der einige brillante Paraden zeigte. Der 25-jährige Goalie avancierte zum eigentlichen Matchwinner während dieser Finalserie. Nach den beiden Niederlagen zum Auftakt nahm Trainer Martin Rubin eine Rochade bei den Torhütern vor, die sich ausbezahlte. Winkler ersetzte Stammkeeper Andreas Merz und legte mit seinen Paraden – vor allem auch im vierten Spiel der Serie in Schaffhausen – die Basis für die Berner Wende.
Neben Winkler ragte auch Rückraumspieler Lukas von Deschwanden heraus. Der Topskorer der Qualifikation, der am Donnerstag beim knappen 27:26-Sieg in Schaffhausen wegen einer Rippenverletzung noch mehrheitlich geschont worden war, kam nach einer zögerlichen Startphase mit zwei Fehlwürfen immer besser in Fahrt und schoss insgesamt acht Tore.
Nach vier Cupsiegen und dem Gewinn des Challenge Cups 2005 kam Wacker damit zum ersten Meistertitel in der 51-jährigen Vereinsgeschichte.