Waffen bei mutmasslicher Islamistenzelle in Frankreich entdeckt

Bei Durchsuchungen nach der Auflösung einer mutmasslichen Islamistenzelle in Frankreich hat die Polizei Waffen und Elemente gefunden, die zum Bau von Sprengsätzen verwendet werden können. Das gab der Pariser Staatsanwalt François Molins am Mittwoch bekannt.

Polizeiwagen in Frankreich (Archiv) (Bild: sda)

Bei Durchsuchungen nach der Auflösung einer mutmasslichen Islamistenzelle in Frankreich hat die Polizei Waffen und Elemente gefunden, die zum Bau von Sprengsätzen verwendet werden können. Das gab der Pariser Staatsanwalt François Molins am Mittwoch bekannt.

Es handle sich um Chemikalien wie Kaliumkarbonat, Schwefel, Salpeter, Druckkochtöpfe, die häufig als Behälter für selbstgebaute Sprengsätze verwendet werden, und Glühbirnen. Auch seien eine Shotgun und eine Handfeuerwaffe gefunden worden.

Bei einer landesweiten Razzia waren am Samstag zwölf mutmassliche Mitglieder einer Islamistenzelle festgenommen worden. Bei der versuchten Festnahme eines Verdächtigen in Strassburg schoss dieser laut Staatsanwaltschaft mehrfach mit einer grosskalibrigen Waffe auf die Beamten, die daraufhin das Feuer erwiderten und den Mann tödlich trafen.

In der Nacht zum Mittwoch durchsuchten Polizisten mehrere Garagen im Pariser Vorort Torcy, wo zwei der Verdächtigen festgenommen worden waren. Staatsanwalt Molins erklärte, es handle sich „ganz eindeutig und objektiv um eine extrem gefährliche Terrorzelle“.

Polizeigewahrsam verlängert

Der Polizeigewahrsam für die zwölf Festgenommenen wurde auf fünf Tage verlängert – normalerweise können Festgenommene bei Terrorverdacht nur vier Tage in Polizeigewahrsam gehalten werden, bevor sie einem Haftrichter vorgeführt werden.

Dies kann aber in Ausnahmefällen auf bis zu sechs Tage verlängert werden, wenn die Gefahr eines unmittelbar anstehenden Anschlags besteht. Molins erklärte, es müsse „jedes Risiko eines Terrorangriffs in Frankreich unterbunden“ werden.

Die Razzien vom Wochenende waren nach einem Anschlag auf einen jüdischen Lebensmittelladen in der Pariser Vorstadt Sarcelles am 19. September erfolgt. Durch eine Sprengsatz war eine Frau leicht verletzt worden.

Staatsanwalt Molins erklärte am Mittwoch, unter den bei den Razzien Festgenommenen befänden sich „wahrscheinlich zwei Organisatoren“ des Anschlags. Es sei aber noch unklar, ob die beiden auch den Anschlag verübt hätten.

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