Waffen-Legende Kalaschnikow wird nun doch in Moskau beerdigt

Der russische Nationalheld Kalaschnikow wird nach einigem Hin und Her nun doch in Moskau beerdigt. Er ist der erste Prominente, der in einem neuen «Pantheon Russlands» seine letzte Ruhe findet.

Michail Kalaschnikow im Jahr 2007 (Archiv) (Bild: sda)

Der russische Nationalheld Kalaschnikow wird nach einigem Hin und Her nun doch in Moskau beerdigt. Er ist der erste Prominente, der in einem neuen «Pantheon Russlands» seine letzte Ruhe findet.

Der im Alter von 94 Jahren gestorbene legendäre russische Waffenkonstrukteur Michail Kalaschnikow wird nicht in seiner Heimat Ischewsk, sondern auf einem Moskauer Heldenfriedhof beerdigt. Die Verwandten des Erfinders hätten dies so entscheiden, teilte die Regierung der russischen Teilrepublik Udmurtien am Dienstagabend mit.

Am Vormittag hatten die Behörden noch erklärt, dass der am Montag nach schwerer Krankheit gestorbene Held Russlands in Ischewsk beerdigt werde. Die Beisetzungszeremonie sei am 27. Dezember geplant.

Abschied in der Heimat

Die Einwohner der Stadt Ischewsk sollen an diesem Mittwoch und Donnerstag in der St.-Michael-Kathedrale rund 1100 Kilometer südöstlich von Moskau von Kalaschnikow Abschied nehmen können. Danach solle der Sarg in die russische Hauptstadt gebracht werden.

Das nach Kalaschnikow benannte Sturmgewehr AK-47 (Awtomat Kalaschnikowa) mit dem gekrümmten Magazin gilt als die am meisten verbreitete Waffe.

Im Sommer hatte Russland seine erste Nationale Gedenkstätte mit einer Heldenallee und grossen Monumenten eingeweiht, ein Komplex für 30’000 Ehrengräber.

Die «Totenstadt» bei Mytischtschi rund 20 Kilometer nordöstlich des Moskauer Stadtzentrums ist nach Angaben des Verteidigungsministeriums als «Symbol für den Nationalstolz aller Völker Russlands» und «Pantheon Russlands» angelegt. Die Gruften dort sollen für die Staatsführung der nächsten 200 Jahre reichen.

Die «perfekte Waffe»

Der am 10. November 1919 in Kurja in der südsibirischen Region Altai geborene Kalaschnikow hatte das Sturmgewehr nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelt, als er an der «perfekten Waffe zum Heimatschutz» tüftelte.

Nach ihm ist heute eine Waffenschmiede benannt. Politiker schlugen vor, unter anderem in Moskau und Tula Strassen und Plätze nach dem Nationalhelden Kalaschnikow zu benennen.

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