Waffen von Bonnie und Clyde bringen halbe Million bei Auktion

Die Waffen des legendären Gangsterpaares Bonnie und Clyde sind begehrt. In den USA sind sie für mehr als eine halbe Million Dollar versteigert worden.

Bonnies Revolver (Archiv) (Bild: sda)

Die Waffen des legendären Gangsterpaares Bonnie und Clyde sind begehrt. In den USA sind sie für mehr als eine halbe Million Dollar versteigert worden.

Es sind der Revolver und die Pistole, die das Pärchen bei sich hatte, als es im Mai 1934 in Louisiana von der Polizei erschossen wurde, versicherte das Auktionshaus RR Auctions am Montag. Trotz zahlreicher Überfälle und Morde wurden Bonnie Parker und Clyde Barrow seitdem zu einem Stück Kulturgut.

Bonnies Revolver war ein kleiner 38er, der wegen seines kurzen Laufs in den USA „Stupsnase“ genannt wird und jahrzehntelang Hauptdarsteller in jedem Gangsterfilm und jeder Krimiserie war. Er brachte 264’000 Dollar.

Clydes Pistole kostete 240’000 Dollar. Die schwere 45er ist ebenso ein bekanntes Standardmodell, das Jahrzehnte in der Army diente. Sie soll in seinem Hosenbund gesteckt haben, als Polizisten den Ford des Paares – und die beiden Gangster selbst – vor fast 80 Jahren mit Kugeln durchsiebte.

Banküberfälle und Morde

Bonnie und Clyde waren Anfang der 1930er Jahre während der Wirtschaftskrise raubend und mordend durch die USA gezogen. Auf das Konto des jungen Paares gingen mindestens ein Dutzend Banküberfälle und etwa ebenso viele Morde.

„Die Leute fragen immer, ob die Waffen nach ihrem Tod nicht bei der Polizei blieben“, sagte Bobby Livingston vom Auktionshaus. „Aber damals gehörten die einfach denen, die an der Jagd nach ihnen beteiligt waren. Die Polizisten nahmen sie einfach als Souvenir mit.“

Schockiert und fasziniert

Anfang des Jahres waren schon einmal Waffen der zwei versteigert worden. Eine Schrotflinte brachte in Kansas City in Missouri 80’000 Dollar, eine Maschinenpistole sogar 130’000 Dollar.

Die Waffen wurden 1933 nach einer Schiesserei im Städtchen Joplin, Missouri, gefunden und einem Polizisten übergeben. Dessen Urenkel hatte sie verkauft. Die in New Hampshire versteigerten Waffen waren bei Sammlern aber begehrter, weil Bonnie und Clyde sie bei ihrem Tod bei sich trugen.

Die USA waren in der Zeit der Wirtschaftskrise ebenso schockiert wie fasziniert von dem hübschen Pärchen. Spätestens der Film von 1967 mit Faye Dunaway und Warren Beatty machte sie zur Legende. Aber auch unzählige Bücher, Musiktitel – einer mit Brigitte Bardot und Serge Gainsbourg – und Musicals boten eher romantische als brutale Versionen der Geschichte.

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